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29. Juni 2021: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Uraufführung der Oper «Grete Minde» in Magdeburg - «Herzensprojekt» +++ Start des Rheingau Musik Festivals - Steinmeier ermuntert Nachwuchs +++ Choriner Musiksommer eröffnet +++ Hamburger Orgelsommer 2021 mit mehr als 50 Konzerten +++ ARD Radiofestival mit Lesungen, Live-Konzerten und Festivals

Uraufführung der Oper «Grete Minde» in Magdeburg - «Herzensprojekt» =

Magdeburg (dpa) - Das Theater Magdeburg plant nach einer coronabedingt weitgehend vorstellungsfreien Spielzeit seine nächste Saison mit einer besonderen Premiere als «Herzensprojekt». Es werde noch mit Vorsicht und Abstandsregelungen auf der Bühne wie im Zuschauerraum für den Anfang der Spielzeit 2021/22 geplant, sagte die scheidende Generalintendantin Karen Stone am Dienstag. «Aber wir wollen so weit wie möglich eine ganz normale Spielzeit haben.» So sollen von September an zehn Neuinszenierungen im Musiktheater auf die Bühne kommen, zwei Ballettpremieren, zehn Sinfoniekonzerte, 15 Schauspielpremieren und sieben Premieren im Jungen Theater.

Generalmusikdirektorin Anna Skryleva kündigte die Uraufführung einer vor rund 100 Jahren entstandenen Oper an: «Grete Minde» nach Theodor Fontanes gleichnamiger Novelle stamme aus der Feder von Eugen Engel, der 1943 in einem Konzentrationslager der Nazis gestorben sei. Über persönliche Kontakte sei das Theater Magdeburg an das Stück gekommen. Es sei ein Herzensprojekt, sagte Skryleva. Die Premiere, die von Lesungen und einem Symposium begleitet werden soll, ist für den 13. Februar 2022 geplant.

 

Start des Rheingau Musik Festivals - Steinmeier ermuntert Nachwuchs

Eltville (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Corona-Zeiten verzweifelte Musikstudenten zum Durchhalten ermuntert. Die Pandemie habe ihnen vielfach Proben, vor allem aber Konzerte unmöglich gemacht, sagte das Staatsoberhaupt laut Mitteilung anlässlich der Eröffnung des Rheingau Musik Festivals (RMF) am Samstagabend im hessischen Eltville. «Aus Gesprächen weiß ich, dass nicht wenige von ihnen mit dem Gedanken gespielt haben, aufzugeben, weil sie um ihre Existenz fürchteten, weil sie keine Zukunft mehr sahen für sich und ihren Beruf», ergänzte Steinmeier. «Ich würde gern jede und jeden einzelnen von ihnen dazu überreden, durchzuhalten, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und ihrer Berufung zu folgen.»

Der feierliche Auftakt des RMF war zugleich als ein Benefizkonzert des Bundespräsidenten geplant. Er freue sich, dass diese Tradition nach mehr als zwei Jahren Pause wieder aufgenommen werden könne, sagte Steinmeier laut Mitteilung. Deutschland brauche einen «Neustart Kultur».

Bei dem ausverkauften Abendkonzert mit rund 650 Zuhörern in der großen Basilika des Klosters Eberbach sprach auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). «Die Pandemie und ihre Auswirkungen machen die Dinge, die wir bislang in unserem Leben als selbstverständlich erachteten zu etwas Besonderem. Dadurch, dass sie uns wieder bewusster werden, lernen wir sie wieder zu schätzen», erklärte er laut Pressemitteilung. «Das, was für viele die Freude am Leben zum Ausdruck bringt, ist die Musik. Die gute Nachricht, die vom heutigen Tag ausgeht, ist: Sie findet wieder statt.»

Auf dem Programm des hr-Sinfonieorchesters standen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Jean Sibelius. Das einstige Kloster der Zisterzienser ist als Drehort des Filmes «Der Name der Rose» weithin bekannt.

Im vergangenen Jahr war das RMF als eines der größten vornehmlich privat finanzierten Festivals Europas der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. In diesem Sommer ist eine Rekordzahl von Konzerten mit klassischer Musik als Schwerpunkt geplant: Mit den Wiederholungen von Veranstaltungen bei verringerter Zuhörerzahl am selben Tag sollen es 209 Darbietungen sein. Auch Jazz und Popmusik sollen erklingen.

Die meisten Konzerte gehen in Hessen über die Bühne, aber auch im rheinland-pfälzischen Ingelheim sind einige geplant. Insgesamt erwartet das 1987 gegründete RMF rund 3000 Musiker aus dem In- und Ausland bei zahlreichen Spielstätten wie Kirchen und Weingütern, aber auch im Kurhaus und in der Brita-Arena in Wiesbaden. Die 34. Saison des Konzertreigens soll bis zum 5. September über die Bühne gehen.

 

«Wie gut sich das anfühlt!» - Choriner Musiksommer eröffnet

Chorin (dpa/bb) - Mit Beethovens Dritter Symphonie - auch als «Eroica» bekannt - hat der 58. Choriner Musiksommer in Brandenburg begonnen. Kulturministerin Manja Schüle eröffnete gemeinsam mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse und weiteren Akteuren das musikalische Event im Kloster Chorin nordöstlich von Berlin. «Kultur live und direkt erleben - wie gut sich das anfühlt», sagte Schüle zur Eröffnung. Das Fest steht unter dem Motto «Europa».

«Musik vereint Menschen», betonte die SPD-Politikerin. Sie hoffe, dass Musikerinnen, Musiker und Musikfans «Voltaires Idee von Europa als «großer geistiger Gemeinschaft» weitertragen». Das Festival bereichere das kulturelle Leben Brandenburgs und fördere den Kulturtourismus. Das Ministerium unterstütze den Musiksommer in diesem Jahr mit 36 000 Euro aus Lottomitteln.

Mehrere Festivalbetreiber hatten Mitte März in einem offenen Brief auf die existenzbedrohende Lage durch die Corona-Pandemie und den Spielausfall hingewiesen und Ministerien und Kommunalverwaltungen um Unterstützung gebeten. Insgesamt stellte das Ministerium ein Hilfsprogramm zum Ausgleich von Einnahmeausfällen in Höhe von mehreren Millionen Euro bereit.

Der Choriner Musiksommer wurde am 23. Mai 1964 gegründet. Das erste Konzert wurde nach Ministeriumsangaben für die Mitarbeitenden des Instituts für Forstwissenschaften in Eberswalde gespielt, die die Klosterruine damals verwalten. Zu dem Event in den mehr als 700 Jahre alten Mauern kommen jährlich Tausende Besucher.

 

Hamburger Orgelsommer 2021 - mehr als 50 Konzerte

Hamburg (dpa/lno) - Auch in diesem Jahr bringen mehr als 50 Orgelkonzerte in den Hauptkirchen und im St. Marien-Dom beim Hamburger Orgelsommer den Sommer zum Klingen. Im Michel finden vom 30. Juni bis 1. September zehn Konzerte mit renommierten Konzert- und Kathedralorganisten aus Deutschland, Belgien und Österreich statt - immer mittwochs um 19.00 Uhr, teilte die St. Michaelis-Kirche mit. Werke bekannter Komponisten treten in den Dialog mit neuen Kompositionen. Breiten Raum nehmen in den Programmen auch Jubilare ein: Der 400. Todestag von J. P. Sweelinck, der 100. Todestag von Camille Saint-Saëns und der 50. Todestag von Marcel Dupré.

Neben dem Michel beteiligen sich die Hauptkirchen St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen, St. Jacobi sowie der katholische St. Marien-Dom. Vom 7. Juli bis 27. September gibt es beinahe täglich ein Orgelkonzert zu hören. Ein gemeinsames Konzert aller Hauptkirchenorganisten gibt es am «Tag der Orgel» am 12. September in St. Katharinen. Der Eintritt zu den Konzerten beträgt 10 Euro. Mit dem Beitrag werde diese Konzertreihe unterstützt, aber auch die Kirchenmusik an den Hauptkirchen und dem Marien-Dom insgesamt.

 

ARD Radiofestival mit Lesungen, Live-Konzerten und Festivals

Berlin (dpa) - Live-Konzerte, Festivals, Gespräche mit Prominenten und eine Sommerreise in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur - das ARD Radiofestival hat begonnen. Noch bis zum 17. September präsentieren die ARD-Kulturwellen täglich von 20.00 Uhr bis 24.00 Uhr viele Highlights. Zwölf deutschsprachige Nachwuchs-Autorinnen und -Autoren wie zum Beispiel die 1990 in Berlin geborene Nastasja Penzar oder Ilia Vasella, die in Zürich Kunst und Design unterrichtet, stellen ihre Debütromane laut WDR-Angaben in gekürzter Fassung vor.

Im Mittelpunkt des zwölfwöchigen Programms stehen aber Live-Übertragungen und Mitschnitte der großen Sommerfestivals: der Bayreuther und Salzburger Festspiele, der Münchner Opernfestspiele, der Ruhrtriennale, des Schleswig-Holstein Musik Festivals und mehr.

Zahlreiche Gespräche im Rahmen des Festivals sind mit prominenten Persönlichkeiten besetzt: Schauspielerin Minh-Khai Phan-Thi zum Beispiel schildert, wie sie durch Reisen nach Vietnam ihre Wurzeln fand. Umweltaktivistin Luisa Neubauer erzählt, was sie im Kampf um den Klimaschutz immer wieder antreibt. Autorin Mirna Funk und Publizist Michel Friedmann berichten von ihrer Sicht auf das diesjährige Festjahr «1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland».

Das ARD Radiofestival wird von den neun ARD-Landesrundfunkanstalten gemeinsam präsentiert. In diesem Jahr hat der Westdeutsche Rundfunk die Federführung. Mehr zum Programm unter ardradiofestival.de.

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