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Köthener BachCollektiv

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30. Köthener Bachfesttage präsentieren sich #buntwienie

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Seit 1967 feiert Köthen Johann Sebastian Bach. Das Musikfestival ihm zu Ehren präsentiert sich gegenwärtig so bunt und vielfältig wie noch nie. Es singen sogar Viertklässler Bach.

Köthen - Mit den Hashtags #buntwienie, #absolutgegenwärtig und #leidenschaftlichfamiliär brechen die Köthener Bachfesttage in ein neues Zeitalter auf. Das im Zweijahresrhythmus in der Kleinstadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld veranstaltete Musikfestival zu Ehren des Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) präsentiere sich mit seiner 30. Ausgabe so vielfältig wie noch nie, sagte Festivalleiter Folkert Uhde der Deutschen Presse-Agentur. «Bach war in seiner Zeit ein total krasser Innovator», sagte er. «Und so innovativ sind inzwischen auch die Bachfesttage geworden.»

Trotz moderner Einflüsse authentisch historisch

Das Festival beginnt an diesem Sonntag und endet am 1. September. Zentraler Aufführungsort ist das Schloss mit seinem restaurierten Spiegelsaal. Im Fokus der Jubiläumsausgabe: zeitgenössische Einflüsse und Perspektiven auf das Werk des Komponisten. «Und weil wir die Qualität der historischen Aufführungspraxis gleichbleibend hochhalten, bleiben wir authentisch», erklärte Uhde. «Mit dem eigens für das Festival gegründeten Köthener BachCollektiv ist ein inzwischen international renommiertes Spezial-Ensemble in der Bachstadt zu Hause.» Auf dem Programm stünden neben Konzerten mit internationalen Gästen auch Performances, Live-Podcasts, Videokunst und Poetry-Slam in Kombination mit Bach und seinen Zeitgenossen.

Raum ist Uhde zufolge auch für elektronische Musik und neue Kompositionen. «Bach war immer auf der Suche nach neuen Einflüssen, die seine Arbeiten bereichern könnten», erklärte Uhde, der seit 2016 Intendant ist. «Wir tun es ihm gleich und blenden über den traditionellen Bach etwas Neues, ohne seine Kompositionen zu zerstören.» Es sei vielmehr ergänzend, erweiternd und kommentierend, hieß es. «Bach hat diesen ganzen Kosmos in sich.»

Neue Impulse aus Persien und Indien

Ein Höhepunkt ist laut Uhde das Projekt «Transitions», das am 1. September arabische, persische und indische Musik zusammenbringt und Bezüge zu Werken von Bach herstellt. Gleich viermal werde der Live-Podcast «Kaffeeklatsch» mit Gästen der Bachfesttage aufgenommen und bei «Babel Bach» kommen am 31. August Poetry-Slammer aus Deutschland, Italien und Frankreich mit einem Beatboxer, einer Cellistin und einem Cembalisten zusammen. «Es geht auch darum, die Musik zu fühlen», so Uhde.

200 Viertklässler singen Bach

Zum 30. Jubiläum der Köthener Bachfesttage geben 200 Viertklässler aus fünf Grundschulen der Stadt am 30. August in der Jakobskirche eigens bearbeitete Back-Werke zum Besten. Das Motto der Aktion lautet «Sing Bach!». Auch eine lokale Band sei Teil des Projekts. «Die Bachfesttage sind ein familiäres Fest für die Region, das sich lokale Vernetzung und Sichtbarkeit auf die Fahnen geschrieben hat», sagte Uhde. Viele Programmpunkte seien auf Familien ausgerichtet, etwa die Kurzkonzerte oder die Konzertspaziergänge mit ihren Live-Übertragungen von drinnen nach draußen. «Nicht nur auf Kenner und zahlungskräftige Bach-Liebhaber zu setzen, ist der absolut richtige Weg.»

Die Bachfesttage in Köthen wurden 1967 gegründet. Johann Sebastian Bach wirkte von 1717 bis 1723 als Hofkapellmeister des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen. Diese Zeit wird als die «wohl kreativste Zeit seines Schaffens» bezeichnet.

 

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