Theater Lübeck stellt Spielplan für 2023/2024 vor +++ Mainzer Staatstheater zeigt 29 Premieren in der neuen Spielzeit +++ Theater Plauen-Zwickau bereitet 21 Premieren vor +++ Theater Altenburg Gera präsentiert neues Programm +++ «Höllenritt» vor dem Erfurter Dom - Festspiele mit «Fausts Verdammnis»
Theater Lübeck stellt Spielplan für 2023/2024 vor
Lübeck (dpa/lno) - Das Theater Lübeck stellt in der Spielzeit 2023/2024 insgesamt 20 Neuproduktionen vor. Dazu komme ein Konzertprogramm mit neun Sinfoniekonzerten sowie mehreren Kammer- und Kinderkonzerten. Das Musiktheater startet am 2. September mit der Premiere von Tschaikowskys Oper «Eugen Onegin» in die neue Saison. In den Kammerspielen startet die neue Saison am 8. September mit dem Musical «Shockheaded Peter» von den Tiger Lillies.
Weitere Premieren sind im Musiktheater das Ballett «Cinderella» (Premiere: 24. September), das Musical «Sweeney Todd» (Premiere: 14. Oktober), Charles Gounods Oper «Faust (Margarethe)» (Premiere: 17. November) sowie das Musikdrama «Elektra» von Richard Strauss in der Inszenierung von Brigitte Fassbaender (Premiere: 27. Januar 2024). Fassbaender war zuvor vor allem als Sängerin bekannt geworden. Im Schauspiel stehen unter anderem Oscar Wildes Komödie «Bunbury oder Ernst sein ist wichtig!» und weitere zeitgenössische und klassische Stücke auf dem Programm.
Neu ist in der kommenden Spielzeit ein Angebot für Studierende der Lübecker Hochschulen. Sie haben dank einer Querfinanzierung über den Semesterbeitrag freien Eintritt ins Theater.
Mainzer Staatstheater zeigt 29 Premieren in der neuen Spielzeit
Eine bunter Strauß von Klassikern und Neuproduktionen ist in der Spielzeit 2023/24 in Mainz auf der Bühne zu sehen. Es kommen auch wieder so viele Zuschauer wie vor der Pandemie.
Mainz (dpa/lrs) - 29 Premieren sowie zahlreiche Wiederaufnahmen und Sonderprojekte stehen in der Saison 2023/24 auf dem Spielplan des Staatstheaters Mainz. «Eine Theaterreise von der Antike bis heute» mit vier Uraufführungen und der deutschsprachigen Erstaufführung des Sozialdrams «Parliament Square» von James Fritz, kündigte Chefdramaturg Jörg Vorhaben am Freitag in Mainz für die größte Sparte, das Schauspiel, an.
Unter den insgesamt 15 Premieren - darunter 4 Kooperationen - geht es auch um den Beginn im Leben: in Jan Neumanns «Kurz & Nackig» um die Geburt, in «The Beginning» von Bert und Nasi um einen neuen Anfang im höhreren Alter. Der Blick der Millennials auf das Leben ist das Thema von «Jupiter brüllt - Der lange Weg zum Glücksplanet». Friederike Heller bringt eine Bearbeitung des Romans «Johann Holtrop» von Rainald Goetz über die Wirtschaft in den Nuller Jahre auf die Bühne.
Seit Mitte Ende November sei die Auslastung im Staatstheater wieder wie vor der Pandemie, sagte Intendant Markus Müller. Viele Stammbesucher vor allem im «mittleren Alterssegment» seien zurückgekommen, viele jüngere Menschen seien neu dazu gekommen.
Mit George Bizets «Carmen» wird die Opernsaison eröffnet. Neben Verdis «Otello» und Richard Strauss' «Rosenkavalier» befassen sich zwei Werke mit der NS-Zeit. «Die Passagierin» des polnisch-jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg in einer Kooperation mit der Oper Graz sowie Udo Zimmermanns Oper «Weiße Rose».
Der Opernmonolog der finnischen Komponistin Kaija Saariaho «Emilie» über die französische Physikerin ist erstmals auf einer deutschen Bühne zu sehen. Im Jubiläumsjahr des Mainzer Komponisten Peter Cornelius (1824-1874) ist auch die konzertante Uraufführung von «Gunlöd» zu hören.
Beim Tanz steht diesmal das kleinere Festival tanzmainz Update#4 auf dem Programm. Nach dem großen Erfolg von tanzmainz in der noch laufenden Saison geht es noch einmal mit Soul Chain nach New York und in mehrere andere Länder.
Ein neuer Schwerpunkt auf der Mainzer Bühne ist die Tanzszene Portugals. Für Kinder und Jugendliche gibt es sowohl im Schauspiel als auch in der Musiksparte eine Reihe von Angeboten. Das Familienstück der Saison ist: «Die Schöne und das Biest» in der amüsanten Version von Lucy Kirkwood.
Theater Plauen-Zwickau bereitet 21 Premieren vor
Plauen/Zwickau (dpa/sn) - Von Klassikern bis zu Neuentdeckungen: Das Theater-Plauen Zwickau bereitet für die nächste Saison 21 Premieren vor. Darunter seien drei Uraufführungen des Balletts und die deutschsprachige Erstaufführung eines Musicals, sagte Generalintendant Dirk Löschner am Freitag bei der Vorstellung des Spielplans 2023/2024. Er steht unter dem Motto «Kennen wir uns?».
Besonders die romantische Oper «Der Freischütz» will Zeichen setzen. «Wir haben uns für das geschichtsträchtige Werk entschieden, weil es sehr zeitgemäß ist», erläuterte Löschner. «Es setzt sich mit den Folgen des Krieges auseinander und mit den Auswirkungen auf die Menschen.» Da dieses Jahr dem 125. Geburtstag von Bertolt Brecht gedacht wird, soll auch dieser bei der Inszenierung eine Rolle spielen. «Denn das Vogtlandtheater teilt sich mit ihm das Geburtsjahr.»
Als eine der ersten Premieren in der neuen Spielzeit wird sich das Stück «Über Menschen» nach dem erfolgreichen Roman von Juli Zeh ebenso mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen befassen. Die Bühnenfassung von Jan Jochymski startet auch unter dessen Regie im Zwickauer Gewandhaus Ende September. Als Monodrama ist «Das Ende von Eddy» des französischen Schriftstellers Édouard Louis geplant. Das Buch sei in dessen Heimatland vor zwei Jahren ein «Erdrutscherfolg» gewesen und habe dort wichtige Elemente der sogenannten Gelbwesten-Bewegung aufgenommen, erläuterte Löschner die Wahl.
Die in der letzten Spielzeit neu gegründete Sparte «Junges Theater» wird weiter eine wichtige Rolle spielen. Unter dem Motto «JUPZ!» sollen junge Menschen animiert werden, sich mehr mit Theater zu beschäftigen, erklärte der künstlerische Leiter Brian Völkner. Mit «Kabale und Liebe», «Urmel aus dem Eis», «WIR» und «Die Glücksforscher» sind vier Stücke für die junge Generation vorgesehen.
Mit den drei Uraufführungen «Schumann!», «Romeo und Julia» und «Pinocchio» macht die Sparte Ballett am Theater Plauen-Zwickau auf sich aufmerksam. Hauptsächlich verantwortlich für die Inszenierungen und Choreographien zeigt sich hierbei Ballettdirektor Sergei Vanaev. Abgerundet wird das neue Programm von der deutschen Erstaufführung «Snow White and me». Das Musical für alle Altersklassen ist für Sommer 2024 vorgesehen.
Theater Altenburg Gera präsentiert neues Programm
Gera (dpa/th) - Klanggewaltig will das Theater Altenburg Gera im September in die neue Spielzeit starten. Mehr als 350 Akteure werden bei Arnold Schönbergs Konzertstück «Gurre-Lieder» gemeinsam auf der Bühne des Kultur- und Kongresszentrums Gera stehen, wie das Theater Altenburg Gera am Freitag bei der Vorstellung des Programms für die kommende Saison mit 44 Premieren mitteilte.
Die rumänische Stadt Timisoara, die 2023 Kulturhauptstadt Europas ist, verbindet seit 1970 eine Städtepartnerschaft mit Gera. So werden das Philharmonische Orchester Altenburg Gera, die Banater Philharmonie Timisoara und Chöre aus beiden Städten gemeinsam Schönbergs Oratorium zum Klingen bringen.
Auch das Schauspielensemble hat eine Projekt mit rumänischen Kollegen erarbeitet. Zusammen mit dem Deutschen Staatstheater Timisoara, dem Goethe-Institut Bukarest und dem deutschen Kulturzentrum werde es eine Uraufführung als Doppelabend sowohl in Rumänien als auch in Deutschland geben, hieß es. Jeweils eine Autorin und ein Schauspielensemble werden sich dabei der Frage widmen, wie Armut in den jeweiligen Heimatländern aussieht und wie die Kunst damit umgeht.
Erstmals lädt das Fünf-Sparten-Haus zu einem Nachtschwärmer-Ball ein, bei dem Gäste im festlich dekorierten Küchengarten in Gera zum Tanzen aufgefordert sind. Wer Tänzern lieber zuschaut, hat dazu bei einer internationalen Ballettwoche die Gelegenheit, die nach pandemiebedingter Pause erstmals wieder stattfindet.
Ein besonderes Projekt sei nach Angaben des Theaters die Tanzperformance «Every Minute Motherland» mit ukrainischen Tänzern. Ein weiterer Höhepunkt im Programm sei die Fortsetzung des Krabat-Musicals an der Bockwindmühle in Lumpzig für Fans magischer Geschichten ab zwölf Jahren.
Ab Dienstag können Karten für die neue Spielzeit erworben werden. Erstmals will das Theater in der kommenden Saison 15 Minuten vor jeder Vorstellung an der Abendkasse Last-Minute-Tickets für Schüler und Studenten anbieten. Trotz der zahlreichen Krisen werden die Ticketpreise nicht angehoben, sagte Theater-Geschäftsführer Volker Arnold am Freitag: «Ein Theaterbesuch, insbesondere mit einem Abonnement, bleibt erschwinglich.»
«Höllenritt» vor dem Erfurter Dom - Festspiele mit «Fausts Verdammnis»
Erfurt (dpa/th) - Mit «Fausts Verdammnis» von Hector Berlioz setzen die Erfurter Domstufen-Festspiele dieses Jahr kein gewöhnliches Werk in Szene. «Das ist nicht wirklich eine Oper», sagte der Musikalische Leiter Yannis Pouspourikas am Freitag. Auch der Generalintendant des Theater Erfurts, wo die Festspiele angesiedelt sind, verwies auf Besonderheiten des Werks. «Berlioz war zuhause in der Orchestrierung», sagte Guy Montavon. Das Stück werde zudem auf Französisch aufgeführt, «so wie es sich gehört.»
Das Stück knüpft an die Geschichte von Goethes Faust an. Den «Höllenritt», «Chor der Höllengeister» und «Marguerites Verklärung» griff Berlioz in seiner Adaption wieder auf. Der für die Inszenierung verantwortliche Ben Baur, sagte, im Kern gehe es um die Frage: «Was ist gut und was ist böse?» Geplant sei eine Art sinnliches, großes und emotionales Theater mit Tänzern und Akrobaten. Er hoffe darauf, dass der Dom als Mitspieler funktioniere.
Die Festspiele unter freiem Himmel nutzen jedes Jahr die große Treppe hinauf zum Erfurter Dom als Bühne. In die vorhandene Architektur soll für das Bühnenbild dieses Mal eine Art Friedhofssituation integriert werden, wie Baur sagte.
«Es wird farbenfroh sein», sagte die für die Kostüme verantwortliche Uta Meenen. Masken, Narrenkappen und große Blumenkränze würden eingesetzt.
«Wir sparen nicht an den Domstufen-Festspielen», sagte Montavon mit Blick auf Preissteigerungen an vielen Stellen. «Wir werfen das Geld aber auch nicht zum Fenster hinaus.»
Die Domstufen-Festspiele beginnen am 7. und enden am 30 Juli. 1965 Plätze für das Publikum gibt es bei den Hauptvorstellungen. Zusätzlich wird wieder die Kinderoper «Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer» gezeigt.
Für 2024 soll das Musical «Anatevka» von Jerry Bock auf dem Programm stehen. Damit knüpfe man an unter anderem die jüdische Vergangenheit Erfurts an, sagte Montavon. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 44 000 Zuschauer, um die Oper «Nabucco» zu sehen.