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Konzertreihe gegen Fremdenhass an der Oper Frankfurt. Foto: Oper Frankfurt
Bürgerstiftung will neues Frankfurter Opernhaus mitfinanzieren. Foto: Oper Frankfurt
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3.5.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Oper Frankfurt plant nächste Spielzeit - «Damoklesschwert» Spardruck +++ Jubiläums-Händel-Festspiele: Eröffnung am 27. Mai mit «Orlando» +++ Nach drei Corona-Saisons: Gewandhaus plant Konzerte in vollem Haus +++ Aus Ukraine geflüchtete Musikerinnen gründen Orchester

Oper Frankfurt plant nächste Spielzeit - «Damoklesschwert» Spardruck

Frankfurt/Main (dpa) - Nach zweieinhalb Spielzeiten mit eingeschränktem Angebot wegen der Corona-Pandemie hofft die Oper Frankfurt ab Herbst wieder weitgehend zum Normalbetrieb zurückzukehren. In der Spielzeit 2022/23 plant die Oper elf Premieren, darunter einige, die wegen Corona verschoben werden mussten. Es ist die letzte Spielzeit mit Generalmusikdirektor Sebastian Weigle und die 20. von Intendant Bernd Loebe.

Über die Corona-Zeit, in der die Oper teilweise nur vor 250 Gästen spiele durfte, hat das Haus 5000 von rund 12 000 Abonnenten verloren, wie Loebe bei der Spielplan-Pressekonferenz am Dienstag berichtete. Um sie zurückzugewinnen, werden die Preise für Abos nicht erhöht - Einzelkarten werden ab der nächsten Spielzeit fünf Prozent teuerer.

Für die insgesamt 400 Veranstaltungen in der nächsten Spielzeit habe man bereits eine Million Euro eingespart. Für die nächsten drei Jahre schwebe über der Oper ein «Damoklesschwert», sagte Loebe: Die Oper soll ab 2023 drei Jahre lang jährlich zehn Millionen Euro einsparen. Man hoffe auf Einsicht bei der Politik: «Zehn Millionen Euro pro Jahr sind in keinster Weise einzusparen. Dann machen wir den Laden zu.»

Die Spielzeit beginnt am 2. Oktober mit einer Neuinszenierung von Mozarts «Zauberflöte». Es folgen unter anderem Wagners «Meistersinger von Nürnberg», Händels «Orlando» und Strauss' «Elektra», aber auch unbekanntere Werke wie die Uraufführung von Vito Zurajs «Blühen» nach einer Novelle von Thomas Mann.

«Wir können nur hoffen, dass Corona nicht vehement zurückkehrt und die Stadt, um ihren Haushalt zu sanieren, nicht die Städtischen Bühnen opfert, deren Bedeutung für das Publikum, die Region und die kunstinteressierte Welt so wichtig ist», schloss Loebe.

 

Jubiläums-Händel-Festspiele: Eröffnung am 27. Mai mit «Orlando»

Halle (dpa/sa) - Die diesjährigen Internationalen Händel-Festspiele sollen am 27. Mai in der Oper eröffnet werden. Auf dem Programm stehe dann das Stück «Orlando» in der Regie von Opern-Intendant Walter Sutcliffe, teilte eine Sprecherin der Bühnen Halle am Dienstag mit. Es geht um Geschlechterpolitik, Männer- und Frauenbilder, Identität, toxische Männlichkeit, Wahrheit und Einbildung. «Es ist eine wilde, experimentelle Mischung, die sich normalen Erzählungen und Genrevorstellungen entzieht, ja widersetzt», sagte Sutcliffe zu dem Stück.

Die Händel-Festspiele in Halle feiern vom 27. Mai bis zum 12. Juni ihre Gründungstage vor 100 Jahren. Die Oper «Orlando» bildete 1922 als erste Händel-Oper in Halle den Abschluss des «Hallischen Händelfestes». An den 17 Festivaltagen seien zahlreiche Opern, Oratorien und Konzerte geplant.

Der Komponist Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Er lebte größtenteils in London, wo er am 14. April 1759 starb. Bis heute wird Händels «Feuerwerksmusik» weltweit gespielt. Zu den berühmten Werken im reichen Opern- und Oratorienschaffen des Barockkomponisten zählt das Kirchenmusikstück «Messiah».

 

Nach drei Corona-Saisons: Gewandhaus plant Konzerte in vollem Haus

Leipzig (dpa) - Nach drei Saisons mit starken Corona-Einschränkungen hofft das Leipziger Gewandhaus auf eine neue Spielzeit ohne Absagen und Verschiebungen. 75 Große Concerte sind geplant, davon sollen allein 26 vom Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons dirigiert werden, wie Direktor Andreas Schulz bei der Vorstellung des neuen Programms am Montag sagte. «Wir gehen fest davon aus, dass alles so stattfinden kann.» Das Orchester soll in der kommenden Saison wieder in einem voll besetzten Saal spielen. 1950 Tickets werden dann für den Großen Saal verkauft.

Insgesamt sind in der 242. Spielzeit des Gewandhausorchesters 242 Veranstaltungen geplant, darunter 29 Orgel- sowie 15 Chorkonzerte und 37 Kammermusiken.

Strukturiert wird die Spielzeit von drei großen Festivals, von denen eines nicht in Leipzig ist: Die Mendelssohn-Festtage in Kooperation mit dem Mendelssohn-Haus Leipzig sind für November 2022 geplant. Im Mai des kommenden Jahres widmet sich das Orchester im Rahmen des Mahler-Festivals dem Wirken von Gustav Mahler. Als drittes Festival sind im kommenden Frühjahr die Salzburger Osterfestspiele angesetzt, bei denen das Gewandhausorchester zu Gast ist.

Das Mahler-Festival war pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben worden. «Was haben wir nicht alles vorbereitet für 2021 und dann war es so traurig, es abzusagen», sagte Schulz. Dafür sei das Rahmenprogramm noch interessanter. Geplant ist eine Vortragsreihe mit internationalen Mahler-Spezialisten und ein Klavierabend mit Igor Levit. Der Bariton Thomas Hampson soll eine Meisterklasse anbieten.

Da es mehr Festivals als gewöhnlich gebe, sei die Zahl der Fokus-Themen etwas reduziert worden, sagte der Leiter des Konzertbüros, Tobias Niederschlag. Das Gewandhaus will sich der regen Leipziger Salonkultur im 19. Jahrhundert widmen. Auch die Gewandhauskomponistin Sofia Gubaidulina steht noch einmal im Fokus. Mit ihr waren ursprünglich zwei Spielzeiten angesetzt - da coronabedingt viele Veranstaltungen ausfielen, steht nun die dritte und letzte Saison mit ihr an. Die klassischen Abonnements und Gewandhaus-Cards werden ab Dienstag (3. Mai) verkauft. Am 1. Juli soll der reguläre Ticketverkauf beginnen.

 

Aus Ukraine geflüchtete Musikerinnen gründen Orchester

Berlin (dpa) - Aus der Ukraine geflüchtete Orchestermusikerinnen und -musiker haben im Exil ein eigenes Ensemble gegründet. Ziel ist es nach Angaben der Gruppe, neu angekommenen Musikern eine künstlerische Heimat zu bieten und Kulturprojekte umsetzen, um eine Fortsetzung des Berufs zu ermöglichen. Das Mriya - entsprechend dem deutschen Wort für Traum - genannte Ensemble tritt nach Angaben vom Montag am 10. Mai in der Berliner Philharmonie erstmals in voller Besetzung auf. Der Erlös soll der medizinischen Hilfe der Kriegsopfer zugute kommen.

Unter Dirigentin Margaryta Hrynyvetska spielen dann Kateryna Titova und Artem Yasynskyy (Klavier), Andrej Bielow, Varvara Vasylieva und Hanna Tsurkan (Violine) sowie Kateryna Suprun (Viola). Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Mychajlo Werbyzkyj, Myroslav Skoryk, Valentin Silvestrov, Witold Lutoslawski oder Viktor Rekalo.

 

 

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