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40.000 Besucher zu Händel-Festspielen in Halle erwartet

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Halle - Vom 31. Mai bis 10. Juni finden in Halle die Händel-Festspiele unter dem Motto "Händel und die Konfessionen" statt. Die Schirmherrin der Festspiele, die Botschafterin des EKD-Rates für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, werde zur Eröffnung am Donnerstag in der Georg-Friedrich-Händel-Halle eine Festrede halten, teilte die Stadtverwaltung in Halle mit.

"Die diesjährigen Händelfestspiele vom 31. Mai bis 10. Juni sind ein internationales Musikereignis der Spitzenklasse", sagte der Intendant der Festspiele, Clemens Birnbaum, der Nachrichtenagentur dapd. Das Programm enthalte allein sechs Oratorien, drei Opern, weitere szenische Produktionen sowie mehrere Erst- und Uraufführungen. Mehr als zehn Echo-Klassik-Preisträger sind live zu hören. Rund 40.000 Besucher erwarten die Veranstalter zu den Festspielen in der Geburtsstadt des Barockmeisters erwartet.

"Händel und die Konfessionen" lautet 2012 das Thema des Festivals. "Georg Friedrich Händel wandelt auf Luthers Spuren", sagte Birnbaum. Zu erleben seien die unterschiedlichsten konfessionellen Strömungen, denen er zu seiner Zeit begegnete. So erklingen Händels einzige deutschsprachige Passionsmusik, die Brockes-Passion, aber auch Werke, die er für die römisch-katholische Kirche in Rom und die anglikanische Kirche in England schrieb.

Bei den Oratorien hebt der Direktor der Stiftung Händelhaus vor allem die szenische Aufführung von Händels Auferstehungs-Oratorium "La Resurezzione" durch die Lautten-Compagney Berlin und die Rekonstruktion der Dubliner "Messia"-Uraufführung durch das schottische Ensemble Dunedin hervor. Ein besonderer Höhepunkt verspricht aber auch die internationale Koproduktion von Händels Tanz-Prolog "Terpsicore" zu werden, die das Ensemble Les Talens Lyriques unter Leitung von Christophe Rousset präsentiert.

Für Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) sind die Festspiele "ein wichtiges Aushängeschild für die Stadt". Sie gehörten zu den unverwechselbaren Leuchttürmen und Kleinoden von Halle, sagte Szabados.

Insgesamt 100 Veranstaltungen an mehr als 30 Orten umfasst das Programm. Bewährtes, wie die traditionellen Opernpremieren - 2012 ist es "Alcina", die "Bridges zu Classics" und die Open-Air-Abschlussveranstaltung stehen neben neuen Kooperationen und Brückenschlägen zu anderen Musikrichtungen und Künsten wie Jazz und Rock, Tanz und Schauspiel. "Inhaltlicher Reichtum und Experimentierfreudigkeit, die Mischung von gefestigter Tradition und junger zeitgenössischer Moderne zeichnen die Händel-Festspiele in Halle aus und machen sie für alle offen", betonte Birnbaum.

Die ersten Händel-Festspiele fanden 1922 statt. Seit 1952 ziehen sie jährlich Besucher an. Anfangs auf sechs Tage beschränkt, wurden sie 1999 auf zehn Tage verlängert und das Konzept erweitert. 2003 kam noch ein weiterer Tag hinzu. Ein Schwerpunkt in Halle sind die Operninszenierungen. Dazu gibt es bei den diesjährigen Festspielen eine Ausstellung zu 90 Jahren Händel-Oper in Halle.

Rund 40.000 Besucher zählen alljährlich die Festspiele. Finanziert werden sie durch das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle sowie durch Sponsoren aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Seit 2009 ist Clemens Birnbaum Direktor und Intendant der Festspiele. Der Gesamtetat beträgt 1,5 Millionen Euro. Im Gespräch befindliche Kürzungen in den nächsten Jahren würden laut Festspielleitung zum Verzicht auf traditionelle Veranstaltungen führen.

Georg Friedrich Händel wurde am 28. Februar 1685 in Halle geboren. Sein Geburtshaus ist mittlerweile ein weltbekanntes Museum mit einer Dauerausstellung zu seinem Leben und Werk. Zudem werden regelmäßig wechselnde Sonderschauen gezeigt. Es ist Sitz der Internationalen Händel-Gesellschaft und der Stiftung Händel-Haus.

 

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