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Verlage fordern Verlegung der Buchmesse nach München +++ Peter-Huchel-Preis für Berliner Autor Rolf Haufs+++ Schülertheater zeigen in Halle ihr Können +++ Prominente werben als Lesebotschafter für «Welttag des Buches»
Verlage fordern Verlegung der Buchmesse nach München
München/Frankfurt (ddp). Im Standort-Streit um die Frankfurter Buchmesse sprechen sich zahlreiche Publikumsverlage für eine Verlagerung nach München aus. In einem offenen Brief an den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Ausstellungs- und Messe GmbH der Frankfurter Buchmesse forderten die Verlage am Freitag, «die Frankfurter Buchmesse ab dem nächst möglichen Zeitpunkt dauerhaft nach München zu verlegen». Unterzeichnet hatten den Brief unter anderem der C. H. Beck Verlag, der Club Bertelsmann, der Deutsche Taschenbuch Verlag sowie die Langenscheidt Verlagsgruppe.
Für den Standort München sprechen laut Verleger die deutliche Senkung der Quadratmetermieten für alle Aussteller, die günstigeren Hotelpreise und die Attraktivität Münchens als zweitgrößte Verlagsstadt der Welt. Aus diesem Grund sei München nicht nur für die deutschen, sondern gerade auch für die ausländischen Verlage der «wesentlich attraktivere Messestandort». Die Verleger betonten, dass nur eine «wirklich substanzielle Verbesserung der gesamten Rahmenbedingungen» dazu führen könnte, dass Frankfurt aus ihrer Sicht als Ausrichter der Buchmesse noch in Frage komme.
Peter-Huchel-Preis für Berliner Autor Rolf Haufs
Stuttgart/Berlin (ddp-bln). Der in Berlin lebende Schriftsteller und Journalist Rolf Haufs ist für seinen Gedichtband «Ebene der Fluss» am Donnerstag in Staufen bei Freiburg mit dem Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung, die der Südwestrundfunk und das Land Baden-Württemberg gemeinsam vergeben, ist mit 10 000 Euro dotiert. Der Preis wurde in diesem Jahr - am 100. Geburtstag Huchels - zum 20. Mal verliehen.
Die Jury hatte die poetische Kunst des 67-jährigen Autors gewürdigt, bittere Lebens- und Geschichtsbefunde in gelassener und ironischer Leichtigkeit zu gestalten. Damit habe Haufs den gewichtigsten Beitrag zur deutschsprachigen Lyrikproduktion des Jahres 2002 geleistet.
Haufs habe sich seit seinem lyrischen Debüt im Jahre 1962 zu einer intensiven und unverwechselbaren Stimme der zeitgenössischen Poesie entwickelt. Bislang sind zehn Gedichtbände erschienen, darunter «Vorstadtberichte» (1967), «Juniabschied» (1984) und «Augustfeuer» (1996). Haufs Werk wurde 1985 mit dem Bremer Literaturpreis und 1990 mit dem Hölderlinpreis gewürdigt.
Der Peter-Huchel-Preis wird alljährlich für einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der deutschsprachigen Lyrik ausgeschrieben. Er soll zugleich das Andenken an den Lyriker Peter Huchel (1903-1981) lebendig halten. Preisträger früherer Jahre waren unter anderen Ernst Jandl, Sarah Kirsch, Jürgen Becker, Durs Grünbein und Adolf Endler, Oskar Pastior und Wolfgang Hilbig.
Schülertheater zeigen in Halle ihr Können
Halle (ddp-lsa). Das Thalia-Theater in Halle ist vom 6. bis 9. April Treffpunkt der besten Schülertheater Sachsen-Anhalts. Zehn Gruppen zeigen ihre Inszenierungen. Darüber hinaus stehen nach Angaben des Thalia-Theaters Workshops, Gesprächsrunden und die Verleihung von Förderpreisen auf dem Programm.
Das Schülertheater-Treffen findet bereits zum elften Mal statt. Veranstaltungsort war bislang stets die Landeshauptstadt Magdeburg. Erstmals ist jetzt das hallesche Thalia-Theater Gastgeber für das vom Landeszentrum «Spiel und Theater» ausgerichtete Treffen, das am Sonntagabend von Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) eröffnet wird.
Prominente werben als Lesebotschafter für «Welttag des Buches»
Frankfurt/Main (ddp). Als Lesebotschafter betätigen sich zehn Prominente am 23. April, dem «Welttag des Buches». In fünf deutschen Städten wollen sie für das Lesen werben, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte. Mit dabei sind unter anderen Literaturkritiker Hellmuth Karasek, Entertainer Götz Alsmann, Modedesignerin Jette Joop, Sportmoderator Gerd Delling, TV-Journalistin Nina Ruge und Musiker Smudo (Die fantastischen Vier).
Die Aktion «Leseköpfe» in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt am Main und München wurde vom Börsenverein initiiert und wird von der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit» und dem Fernsehsender 3sat unterstützt. Die Prominenten wollen populäre Bücher und Klassiker vergleichen und die Frage stellen, ob es gutes und schlechtes Lesen gibt.
Zur vergleichenden Besprechung sind unter anderen Romane von Jules Verne und Wladimir Kaminer, Autobiographien von Giacomo Casanova und Gabriel Garcia Marquez, Goethes «Die Leiden des jungen Werther» und Stuckrad-Barres «Soloalbum» vorgesehen.