Düsseldorf/Moers - Das 46. Jazz-Festival Moers soll ein Spiel mit den Extremen werden. Das kündigte der neue künstlerische Leiter Tim Isfort am Donnerstag in Düsseldorf an. Auf dem bundesweit bekannten Pfingstfestival für zeitgenössische improvisierte Musik treten vom 2. bis 5. Juni Künstler aus zahlreichen Ländern auf.
«Irgendwo zwischen minimalistisch und Schützenfest», verortete Isfort das Programm. 28 Auftritte sind in der Festivalhalle geplant.
Gestandene Musiker wie der Saxofonist Anthony Braxton, der bereits in den 70er Jahren in Moers spielte, treten ebenso auf wie junge Bands wie die belgischen Punkrocker Cocaine Piss. Während Radio Kinshasa aus der Demokratischen Republik Kongo Musik auf aus Müll gezimmerten Instrumenten spielen, stehen bei den Kompositionen der deutschen Saxofonistin Ingrid Laubrock über 45 Musiker gleichzeitig auf der Bühne. Der Trompeter und Komponist John-Dennis Renken ist in diesem Jahr improviser in residence in Moers und hat für das Festival ein exklusives Ensemble zusammengestellt.
Nach Querelen um die Finanzen und einem Führungswechsel im vergangenen Jahr soll das Jazz-Festival nun wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Zum Jahreswechsel hatten Isfort und der neue Geschäftsführer Claus Arndt die Organisation übernommen. Arndt sagte, das Festival sei derzeit finanziell gesichert.