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6.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Verschollen geglaubte Eisler-Lieder haben in Leipzig Premiere +++ 28. Musiksommer in Pretziener St. Thomas-Kirche +++ "Marilyn"-Musical hatte Premiere am Theater Plauen-Zwickau +++ Schuberts "Schöne Müllerin" als kleine Oper in Freiberg +++ Italienisch-deutsches Kulturfestival in Berlin

Verschollen geglaubte Eisler-Lieder haben in Leipzig Premiere
Leipzig (ddp). Zwei verschollen geglaubte Lieder des Komponisten Hanns Eisler (1898-1962) sind in der Leipziger Schauspiel-Produktion "Ein Genie bin ich selber" zu hören. Die Hanns-Eisler-Collage, die am Mittwoch im Interim am Floßplatz Premiere hat, geht auf eine Idee von Schauspielkapellmeister Jens-Uwe Günther zurück. Eisler sei in Leipzig geboren und in diesem Jahr werde sein 40. Todestag begangen", begründete Günther im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp seine Initiative.
Bei den Kompositionen, die seit mehr als 70 Jahren erstmals wieder zu hören sind, handele es sich um Lieder, die Eisler 1929 für die Bühnenmusik zu Walter Mehrings "Kaufmann von Berlin" komponierte, sagte der Musiker. Besagte Lieder sind erst jetzt mit der Auflösung eines Nachlasses im Hanns-Eisler-Archiv der Akademie der Künste gefunden worden. In dem Nachlass, der über einen Wiener Antiquar nach Berlin kam, hätten sich Partiturskizzen und Klavierauszüge in der Handschrift Eislers befunden.
Zwei Lieder aus dem "Kaufmann von Berlin" habe er rekonstruiert, sagte Günther. Diese Kompositionen sind nun 73 Jahre nach der Berliner Inszenierung des Stücks in der Leipziger Hanns-Eisler-Collage zu hören. Als Mitstreiter habe er den Berliner Eisler-Biografen Jürgen Schebera gewinnen können. Der Autor arbeitet seit drei Jahren an der Eisler-Korrespondenz und recherchierte weltweit 1200 Briefe. Ausschnitte aus einigen Briefen ergänzen das Programm des Schauspiels Leipzig. So werden Briefe aus der Wiener Frühzeit, den Berliner Jahren mit Brecht und aus dem Exil in Amerika mit Thomas Mann, Chaplin und Feuchtwanger zu hören sein.
(www.schauspiel-leipzig.de)

28. Musiksommer in Pretziener St. Thomas-Kirche
Pretzien (ddp-lsa). Bereits zum 28. Mal ist die St. Thomas-Kirche von Pretzien in diesem Jahr Gastgeber ihres traditionellen Musiksommer. In dem romanischen Gotteshaus sind in den nächsten Monaten zehn Veranstaltungen geplant. Am 20. Mai ist zur Eröffnung ein musikalischer Gottesdienst vorgesehen. Bis zum September gastieren dann unter anderem der Hermannswerder Kammerchor, die Organisten Matthias Eisenberg aus Keitum/Sylt und Andre Knevel aus Kanada sowie die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie aus Schönebeck in Pretzien. Neben diesen Künstlern kommen weitere Interpreten aus Polen, Norwegen und Russland in die kleine Dorfkirche. Nach Angaben der Veranstalter ist auch in diesem Jahr der Eintritt zu den Konzerten kostenlos. Man setze auf die Einnahmen aus den Kollekten.

"Marilyn"-Musical hatte Premiere am Theater Plauen-Zwickau
Zwickau (ddp-lsc). Mit "Marilyn" will ein Mythos die Bühne des Theaters Plauen-Zwickau erobern. Das Musical von Günther Fischer mit Libretto und Songtexten von Max Beinemann hat am Freitag im Gewandhaus Zwickau Premiere. Das Stück versuche zu ergründen, welcher Mensch sich hinter der Ikone Marilyn Monroe verbarg, teilte das Theater mit. Regie bei der Produktion des Musiktheaters führt Axel Stöcker, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Jörn Hinnerk Andresen. Für die richtige Ausstattung sorgt Helmut Pock und die Choreografie besorgt Bronislav Roznos. In den Hauptrollen werden Jutta Kögler als Marilyn und Jörg Simmat als Bob zu erleben sein.
In dem 1994 uraufgeführten Musical, das in Zwickau in einer überarbeiteten Fassung herauskommt, träumt Bob Shelton, Fan alter Hollywood-Filme aus den 1950er und 1960er Jahren, in einem Autokino, die Monroe würde ihm erscheinen. Sie lässt ihn teilhaben an ihrem Aufstieg vom Mädchen aus dem Waisenhaus zum Hollywood-Star, der vermarktet und zu einem Objekt der Öffentlichkeit gemacht wird. Der Zuschauer lernt die ungeliebte Norma Jean wie die Sexbombe mit den Traummaßen kennen, aber auch die Männer, mit denen sie liiert war. Dabei erlebt sie auch noch einmal ihre einzige wahre, für die Welt jedoch unmögliche Liebe zu Robert Kennedy. In dieser Situation schlüpft der Träumer Bob in die Rolle von Robert. Günther Fischer habe eine eigenständige, wunderbar jazzige Musik zu "Marilyn" geschrieben. Für die Plauener Theaterfreunde Fischer auch als Musical-Komponist kein Unbekannter mehr. Am dortigen Vogtland-Theater war 1997 sein "Jack the Ripper" uraufgeführt worden.
(www.theater-plauen-zwickau.de)

Schuberts "Schöne Müllerin" als kleine Oper in Freiberg
Freiberg (ddp-lsc). Franz Schuberts (1797-1828) Liederzyklus "Die schöne Müllerin" kommt am mittelsächsischen Theater als szenische Aufführung auf die Bühne. Intendant Ingolf Huhn versteht die in 20 Liedern erzählte Geschichte eines wandernden Müllerburschen als "Drama in Bildern". Die von Silke Richter gesungene "kleine Oper" feiert in der Inszenierung des Theaterleiters am 2. Juni im Freiberger Stammhaus Premiere. Am 7. Juni soll sie erstmals in Döbeln zu sehen sein, wie die Bühne mitteilte.
Derzeit gastiert "Die schöne Müllerin" beim Berliner Theatertreffen in der Fassung des Schauspielhauses Zürich. Regie führte Christoph Marthaler.

Italienisch-deutsches Kulturfestival in Berlin
Berlin (ddp-bln). Geballte italienische Lebensfreude wird im Juni auch mitten in Berlin zu erleben sein. "La Piazza", das erste italienisch-deutsche Festival für italienische Kultur und Lebensart in der Hauptstadt solle vom 1. bis zum 23. Juni ein Ort der kulturellen Begegnung sein, sagte der italienische Botschafter, Silvio Fagiolo, am Montag in Berlin.
"La Piazza" ist in Italien nach Worten des Kulturleiters der italienischen Botschaft, Ugo Perone, der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens - ein Ort der Begegnung, des Handels und der Kunst. Die Piazza sei das, was die ganze Stadt ausmache, eine Metapher für ihr Wesen.
Während des Festivals werde an verschiedenen Orten der Stadt, wie der Museumsinsel, der Kulturbrauerei, der Deutschen Oper, und dem Kronprinzenpalais mit Konzerten, Filmvorführungen, Vorträgen, Lesungen, Theateraufführungen und Ausstellungen für kurze Zeit eine Piazza aufleben, kündigte Fagiolo an.
Das Festival wird vom Istituto di Cultura, der Kulturabteilung der Italienischen Botschaft, veranstaltet. Informationen zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf gibt es unter Tel. 030/26 99 4121.

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