Musikfestspiele machen Dresden zur «Klingenden Stadt» +++ Dresdner Kreuzchor führt Mauersbergers Trauermotette auf +++ Händel-Festspiele Göttingen befassen sich 2023 mit Griechenland +++ In Berliner U-Bahnhöfen kann ab Donnerstag wieder musiziert werden
Musikfestspiele machen Dresden zur «Klingenden Stadt»
Dresden (dpa/sn) - Die Musikfestspiele machen Dresden auch in diesem Jahr zur «Klingenden Stadt» und suchen dafür noch Mitstreiter. Bei dem gleichnamigen Vorhaben geben Hobby- und Laienmusiker den Ton an und dürfen genau wie Tanzensembles ihr Können zeigen. «Das beliebte Mitmachprojekt kennt keine Genregrenzen und richtet sich an alle, die es sich zutrauen, ein kurzes Programm vor Laufpublikum zu gestalten», teilten die Festspiele am Dienstag mit. Auch kleine und große Künstler von außerhalb Dresdens sind willkommen.
«Egal, ob Chor, Bigband, Musikschulensemble oder Solist, ob Klassik, Jazz, Tanz oder Popmusik - Ziel ist es, Dresden einen Nachmittag lang in allen Winkeln zum Klingen zu bringen und zu zeigen, wie musikalisch die Stadt außerhalb der großen Konzertsäle ist», hieß es. Passanten könnten dabei vom Albertinum über den Schlossplatz bis zum Goldenen Reiter überall kleine kostenfreie Straßenkonzerte erleben und Dresdens musikalische Vielfalt kennenlernen.
Für zahlreiche Musiker und Ensembles hat die «Klingende Stadt» seit 2016 längst einen festen Platz in ihrem Konzertkalender. Nach Angaben der Musikfestspiele werden es jedes Jahr mehr. Das bisher am weitesten gereiste Ensemble waren die Alphornbläser «Klangholz» aus dem Bayrischen Auerbach, die sich 2022 zur Freude des Publikums auf der Brühlschen Terrasse spielten. Die 46. Dresdner Musikfestspiele finden vom 18. Mai bis 18. Juni statt.
Die Anmeldung zur diesjährigen Ausgabe ist bis 1. April über das Online-Anmeldeformular sowie per Mail an klingendestadt [at] musikfestspiele.com (klingendestadt[at]musikfestspiele[dot]com) möglich.
Dresdner Kreuzchor führt Mauersbergers Trauermotette auf
Dresden (dpa/sn) - Zwei Tage vor dem Dresdner Gedenken zum 13. Februar erinnern die Kruzianer in der Kreuzkirche mit einem Konzert an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor nunmehr 78 Jahren. Eröffnet wird es an diesem Samstag mit der Trauermotette «Wie liegt die Stadt so wüst», die der damalige Kantor des Dresdner Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, unter dem Eindruck der Zerstörung komponierte. Die Texte für das mehrstimmige Vokalwerk entstammen den biblischen Klageliedern des Jeremias, in denen der Prophet die Zerstörung Jerusalems und des Tempels beklagt. Es war am 4. August 1945 in der ersten Kreuzchorvesper nach Kriegsende uraufgeführt worden - in der ausgebrannten Kreuzkirche.
Händel-Festspiele befassen sich 2023 mit Griechenland
Göttingen (dpa) - Griechenland steht in diesem Jahr im Fokus der internationalen Händel-Festspiele in Göttingen. Das Motto des Musikfestivals ist «Hellas!», wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten. Die Festspiele sollen vom 18. bis 29. Mai stattfinden.
In und um Göttingen sind den Angaben nach rund 60 Veranstaltungen geplant. In deren Mittelpunkt sollen die Opern «Semele» und «Hercules» von Georg Friedrich Händel (1685-1759) stehen. «Hercules» wird zur Eröffnung aufgeführt; «Semele» wird fünf Mal im Deutschen Theater in Göttingen und zudem in einer Familienfassung aufgeführt.
«Auch wenn Griechenland nie ein barockes Zentrum war, sind viele Komponisten bis heute vom Schaffen der barocken Großmeister inspiriert», sagte der künstlerische Leiter der Festspiele, George Petrou. Das Festspielprogramm spanne den Bogen von der Renaissance bis zur Gegenwart, hieß es in einer Mitteilung. Unter anderem sind Auftritte des Kammerchor Athens und des Göttinger Symphonieorchesters geplant. Mit einem Galakonzert der Opus-Klassik-Preisträgerin Jeanine De Bique und des Orchesters Concerto Köln gehen die Festspiele am 29. Mai zu Ende.
Die Veranstalter erwarten über 400 Künstlerinnen und Künstler in Göttingen und der Region. Der öffentliche Vorverkauf beginnt am 17. Februar 2023.
In Berliner U-Bahnhöfen kann ab Donnerstag wieder musiziert werden
Berlin (dpa/bb) - Nach drei Jahren Musikpause können ab diesem Donnerstag wieder Straßenmusikerinnen und -musiker in den Berliner U-Bahnhöfen spielen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) vergeben seit diesem Mittwoch die entsprechenden Genehmigungen, wie ein Sprecher sagte. Die Nachfrage sei noch überschaubar, hieß es. Es sei aber davon auszugehen, dass sich in den nächsten Wochen immer mehr Musiker melden würden.
Zu Beginn der Pandemie war das Musizieren in den Bahnhöfen verboten worden. Nach dem Wegfall der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr in Berlin will die BVG Auftritte nun wieder ermöglichen. Ausgewiesene Standorte für Musikerinnen und Musiker gibt es demnach an rund 40 Bahnhöfen.
Erlaubt sind: Gitarre, Keyboard, Akkordeon, Mundharmonika, Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass, Harfe, Balalaika, Melodica, Tamburin, Xylophon, Flöte, Panflöte, Klarinette, Didgeridoo und Gesang - außerdem auch die Nutzung von Tonwiedergabegeräten. Nicht genehmigt werden demnach Blechblasinstrumente.
Laut BVG haben Konzertmöglichkeiten an Berliner Bahnhöfen eine Tradition, die bis ins Jahr 1987 zurückreicht. Das damals zur 750-Jahr-Feier der Stadt eingeführte Angebot sei zur «Dauerinstitution» geworden.