Würzburg - Europa trifft Afrika. Dass damit nicht nur Trommeln und bunte Kleidung gemeint sind, versucht das Würzburger Africa-Festival seit vielen Jahren zu vermitteln. Deshalb gibt es auch wichtigen Hilfsprojekten eine Bühne und macht sich gegen grausame Traditionen in Afrika stark.
Bunte Kleidermode von starken Frauen, mitreißende Musik von euphorischen Künstlern und lobende Worte des senegalesischen Botschafters - das Würzburger Africa-Festival ist bei bestem Sommerwetter in seine 29. Ausgabe gestartet. «Es freut uns sehr, dass der Senegal zusammen mit den Kapverden im Mittelpunkt des Festivals steht. Das Festival hat eine geradezu mondäne, globale Bedeutung. Es geht über die Grenzen Deutschlands hinaus», sagte Botschafter Momar Gueye am Donnerstagnachmittag in Würzburg.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchhardt (CDU) stellte zudem die verschiedenen Seiten des Festivals heraus. «Das Africa-Festival hat viele Komponenten: kulturelle, touristische - und es hat auch eine politische Seite, wenn friedlich die Kulturen Afrikas und Europas aufeinandertreffen», sagte Schuchhardt.
Musikalischer Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Musik aus dem Senegal sowie von den Kapverden. Zudem wird die Negativtradition der Genitalverstümmelung nicht nur mit einer Podiumsdiskussion und Filmen im arte-Zelt thematisiert, auch die Musiker wollen dazu auf der Bühne Stellung beziehen und sich gegen die grausame Amputation von Klitoris und Schamlippen bei Babys, Mädchen und jungen Frauen stark machen.
Die Besucher können sich bis zum Sonntag auf heiße Tage mit afrikanischem Flair auf den Mainwiesen freuen. Es werden bis zu 27 Grad Celsius erwartet - zur Freude von Festivalchef Stefan Oschmann. Das Wetter sei logischerweise eine sehr wichtige Komponente. «Schlechtes Wetter bedeutet immer mehr Stress und wesentlich weniger Einnahmen», so Oschmann.
Das Festival kostet rund eine Million Euro. Es finanziert sich durch den Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf, dem Verkauf von Getränken sowie durch die Unterstützung von Sponsoren. Das Africa-Festival gilt als eines der größten Festivals für afrikanische Musik und Kultur in Europa. In den vergangenen 29. Jahren haben den Veranstaltern zufolge rund 6500 Musiker vor etwa 2,24 Millionen Menschen gespielt.