Andechs - Alphorn mit Orchester vor Klosterkulisse: Die niederbayerische Band Haindling hat am Samstagabend im Kloster Andechs bei den 7. Orff-Tagen gemeinsam mit der Bayerischen Philharmonie ein Klangexperiment gewagt.
Nach den Carmina Burana präsentierten Hans-Jürgen Buchner und seine Gruppe zusammen mit Kammerorchester, Chören und Solisten der Philharmonie orchestral konzipierte Songs wie «Muh», «ein Schaf denkt nach» - und bekannte Hits wie «Paula».
Ganz in der Linie Carl Orffs packte die Band Klangkörper aus und entlockte einfachen Rundhölzern aus dem Baumarkt erstaunliche Rhythmen. Birke, Schaumgummi drauf - «des könnt's Euch alle selber machen», riet Buchner dem Publikum. Die Bandmitglieder sind ohnehin allesamt «Multi-Instrumentalisten». Sie spielen praktisch alles von Alphorn über Saxofon, Trompete und Tuba bis zu afrikanischer Trommel und Klanghölzern. Buchner gibt auf die Frage, wie viele Instrument er so spiele, lieber die Fläche an: «150 Quadratmeter».
Bereits in den Vorjahren hatten die Orff-Tage Experimente quer durch Stilrichtungen gewagt. Im vergangenen Jahr traten die Musiker der Bayerischen Philharmonie zusammen mit der Schlagzeugerband Power Percussion auf, im Jahr davor stellte Liedermacher Konstantin Wecker das Auftragswerk «Carmina Bavariae» vor.