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"Ariadne auf Naxos" eröffnet die Winterfestspiele in Baden-Baden

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Baden-Baden - Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Das Festspielhaus Baden-Baden eröffnet seine Winterfestspiele am 18. Februar mit der Oper "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss. In prominenter Besetzung mit Christian Thielemann am Pult der Dresdner Staatskapelle und Renée Fleming in der Titelpartie. Doch auch die Salzburger Festspiele bringen im Sommer eine "Ariadne auf Naxos", ebenfalls prominent besetzt.

 


In Baden-Baden heißt es dazu: "Die Legende geht weiter!" "Der Rosenkavalier" in der selben Besetzung war 2009 ein großer Erfolg. Der eigentliche Reiz der doppelten "Ariadne" liegt im Wettbewerb zwischen den Traditionsfestspielen in Salzburg und dem noch jungen, ehrgeizigen Festspielhaus in Baden-Baden. Dessen Intendant Andreas Mölich-Zebhauser war im Gespräch, nach Salzburg zu wechseln. Doch dazu kam es nicht. Dafür empfing Mölich-Zebhauser die Berliner Philharmoniker mit offenen Armen, als diese nach 45 Jahren mit ihren Osterfestspielen in Salzburg nicht mehr glücklich waren. Ab 2013 spielen die Berliner Philharmoniker in Baden-Baden zu Ostern Oper. Mölich-Zebhauser versuchte erst gar nicht, seine Freude über diesen Wechsel zu verbergen. Da fragt man sich, ob es Zufall oder Absicht ist, wenn dieses Jahr Baden-Baden und Salzburg mit "Ariadne auf Naxos" zu einem direkten Vergleich einladen.

Die Salzburger Festspiele wollen an die Uraufführung der "Ariadne auf Naxos" vor 100 Jahren anknüpfen. Damals fiel die Verbindung der Oper mit Molières Theaterstück "Der Bürger als Edelmann" durch. Salzburg versucht es im Juli mit einer überarbeiteten Fassung von Molières Stück aufs Neue. Baden-Baden lockt Opernfans mit dem Versprechen, Genuss ohne Reue zu bieten, also schönen Stimmen in optisch ansprechenden Inszenierungen. Exklusiv wird die Baden-Badener "Ariadne" auf jeden Fall, es gibt nur drei Vorstellungen dieser Produktion.

Bis zur Premiere am 18. Februar hat der Regisseur ganz praktische Probleme zu lösen. Da sind die Termine der auch anderswo gefragten Sänger zu koordinieren, die aus München oder London zu den Proben nach Baden-Baden kommen. Und der Orchestergraben im Festspielhaus ist sehr breit. Die Sänger sind dadurch zehn Meter von der ersten Zuschauerreihe entfernt. Regisseur Philippe Arlaud will die Sänger im ersten Teil der Aufführung vor dem eisernen Vorhang agieren lassen, um die kammermusikalische Seite des Stückes zu zeigen. "Sie sollen praktisch auf dem Knie des Dirigenten singen", sagt Arlaud im dapd-Gespräch.

Er verpackt die Oper in einem eleganten Art Deco-Bühnenbild. "Diese Bühnenarchitektur ist streng symmetrisch und dadurch ein bisschen faschistoid, dass soll den Charakter des Neureichen unterstreichen", erklärt er. Durch fantastische Bühneneffekte will er diese Strenge aufbrechen und zeigen: "Ohne Kunst ist das Leben langweilig."

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