Sir Colin Davis ist sein Reisepass abhanden gekommen. Das kann jedem passieren. Für den Ehrendirigenten der Sächsischen Staatskapelle hat das allerding unangenehme Folgen. Auf Grund von unvorhersehbaren Verzögerungen bei der Neuausstellung des Passes musste er das Dirigat des 12. Sinfoniekonzerts in Dresden zum großen Bedauern aller Beteiligten absagen.
Die gesetzlichen Bestimmungen zu Ausweisdokumenten sind auf der britischen Insel ungleich strenger als in Deutschland, und so bestand für Sir Colin Davis – erstaunlicherweise – keine Möglichkeit, die Ausstellung des neuen Passes zu beschleunigen und rechtzeitig zu den Proben nach Dresden anzureisen.
Robin Ticciati ist dankenswerter Weise eingesprungen und übernimmt die Leitung des Sinfoniekonzerts. Bereits im Jahr 2005 gab der junge britische Dirigent sein sensationelles Debüt bei der Staatskapelle (damals als Einspringer für Charles Dutoit), seitdem ist er regelmäßig ans Pult des Orchesters zurückgekehrt. Erst Ende Mai 2009 dirigierte er aus Anlass von Joseph Haydns 200. Todestag «The Creation» (Die Schöpfung) in Dresden und in Görlitz. Robin Ticciati, der Sir Colin Davis und Sir Simon Ratte zu seinen Mentoren zählt, übernimmt im Sommer 2009 die Leitung des Scottish Chamber Orchestra.
Die Programmfolge der Konzerte in der Semperoper bleibt unverändert. Neben der dritten Sinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy, der sog. «Schottischen», erklingt das Violinkonzert von Edward Elgar, dessen Solopart von Nikolaj Znaider gespielt wird. Znaider musiziert auf der Guarnerius del Gesù «Kreisler» aus dem Jahr 1741, auf der Fritz Kreisler das Violinkonzert 1910 aus der Taufe gehoben hat.
12. Sinfoniekonzert
Sonntag, 5. Juli 2009, 11 Uhr
Montag, 6. Juli 2009, 20 Uhr
Dienstag, 7. Juli 2009, 20 Uhr
Semperoper
Robin Ticciati, Dirigent
Nikolaj Znaider, Violine
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 «Schottische»
Edward Elgar
Violinkonzert h-Moll op. 61