Berlin (ddp-bln). Mit dem Thema «Kult des Künstlers» werden sich bis Anfang kommenden Jahres in Berlin zehn Ausstellungen beschäftigen. Die ersten beiden, «Im Tempel der Kunst - Die Künstlermythen des 19. Jahrhunderts» und «Hans von Marées - Sehnsucht nach Gemeinschaft», sind ab Mittwoch in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel zu sehen.
Dazu sei der eigene reichhaltige Bestand der Nationalgalerie anders angeordnet und mit über 100 wertvollen Leihgaben ergänzt worden, sagte der Leiter des Hauses und Kurator, Bernhard Maaz, am Dienstag. Bei dem Thema gehe es unter anderem um den Wettstreit der Künstler und der Künste untereinander.
Interessant sei, welch unterschiedliche Rollen Künstler in den einzelnen Epochen gespielt haben, sagte Christina Weiss, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, der drei Schauen der Ausstellungsreihe unterstützt.
Die Idee für den umfassenden Zyklus kommt vom Generaldirektor der Staatlichen Museen, Peter-Klaus Schuster, der sich damit gleichzeitig verabschiedet und im Oktober anlässlich seines 65. Geburtstages aus seinen Ämtern scheidet. Er zeigte sich mit der Umsetzung seiner Idee am Dienstag äußerst zufrieden. Das Thema werde «durchdekliniert» und anschaulich gemacht, sagte er.
In der Schau «Im Tempel der Kunst» werden Gemälde gezeigt, die unter verschiedenen Blickwinkeln der Rolle des Künstlers im 19. Jahrhundert Aufmerksamkeit schenken. Der Bogen reicht von Anton Graff über Caspar David Friedrich bis Peter von Cornelius.
Die Alte Nationalgalerie sei «als Tempel der Kunst schlechthin» der herausragende Ort für die Ausstellungen, hieß es. Sie war 1876 als nationale Kultstätte für die Meister der internationalen Gegenwartskunst eröffnet worden.
Am Freitag (3. Oktober) werden drei weitere große Ausstellungen im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart eröffnet, darunter eine mit Werken von Joseph Beuys. Ab Ende Oktober werden in der Reihe in der Neuen Nationalgalerie am Potsdamer Platz Werke von Jeff Koons und Paul Klee präsentiert.