München - Sieben Opernneuinszenierungen, darunter eine Uraufführung, stehen im Mittelpunkt der nächsten Spielzeit der Bayerischen Staatsoper. Eröffnet wird die Saison 2009/2010, die Staatsopernintendant Nikolaus Bachler am Montag in München vorstellte, mit Wolfgang Amadeus Mozarts «Don Giovanni» (Regie: Stephan Kimmig) unter musikalischer Leitung von Kent Nagano.
Der Bayerische Generalmusikdirektor leitet auch die Premiere der Oper «Les dialogues des Carmélites» von Francis Poulenc (Regie: Dmitri Tcherniakov). Nagano bringt darüber hinaus mit «Die schweigsame Frau» im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2010 eine weitere Oper von Richard Strauss auf die Bühne des Nationaltheaters (Regie: Barrie Kosky). Außerdem ist er in zwei
Repertoirevorstellungen von Werken Richard Wagners («Tannhäuser» und «Lohengrin») sowie in einem Festspielkonzert und drei Akademiekonzerten mit dem Bayerischen Staatsorchester zu erleben, bei denen er mit Anton Bruckners 7. Symphonie seinen Zyklus von Werken des österreichischen Symphonikers vervollständigt.
Bachler zog am Montag eine erste positive Bilanz seiner bislang siebenmonatigen Amtszeit als Intendant der Bayerischen Staatsoper. «Der Oper geht es gut, sowohl künstlerisch wie hinsichtlich der Publikumsakzeptanz», sagte Bachler. «Mehr wie ausverkauft kann man nicht sein.» Mit dem neuen Leitungsteam sei es gelungen, ein «zeitgeistiges, innovatives, schnelles, offenes, leichtes und durchaus widersprüchliches Musiktheater» zu etablieren und den «alten, hermetischen Operntanker» nach außen zu öffnen. Nagano lobte die «wunderbare Stabilität», die jetzt erreicht worden sei.
Auf dem Spielplan der nächsten Saison, die am 19. September beginnt, steht auch eine Uraufführung: Die Oper «Tragödie des Teufels», die der ungarische Komponist Peter Eötvös im Auftrag der Staatsoper komponiert (Regie: Balázs Kovalik, Installationen: Emilia und Ilya Kabakov). Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Komponisten. Hans Neuenfels, Altmeister des deutschen Regietheaters, inszeniert «Medea in Corinto» von Giovanni Simone Mayr (Dirigat: Ivor Bolton) und debütiert damit am Münchner Nationaltheater. Der in Bayern geborene Mayr gilt als einer der wichtigsten Komponisten italienischer Opern des frühen 19. Jahrhunderts.
Sein Münchner Debüt als Regisseur gibt auch Luc Bondy. Der Schweizer eröffnet mit einer Neuinszenierung von Giacomo Puccinis «Tosca» unter musikalischer Leitung von Fabio Luisi die Münchner Opernfestspiele 2010. Zu den herausragenden Sängern der kommenden Saison gehören die Koloratursopranistin Edita Gruberova, die Tenöre Rolando Villazón, Jonas Kaufmann und Ramón Vargas, der Bariton Erwin Schrott sowie die Sopranistinnen Nadja Michael, Karita Mattila, Barbara Frittoli und Diana Damrau. Dazu kommen viele junge Sängerinnen und Sänger. «Wir wollen herausragende junge Künstler schon präsentieren, bevor sie arriviert sind», betonte Bachler.