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«Parsifal» und seine Kiffer-Jungs: Wagner-Poetry-Slam in Bayreuth. Foto: Hufner
Damals in Bayreuth. Foto: Hufner
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Bayreuth: Festival junger Künstler startet – Corona-Folgen ein Thema

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400 junge Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt sind derzeit in Bayreuth zu Gast – ebenso wie junge Menschen, die im Kulturmanagement arbeiten wollen. Die Folgen der Lockdowns, als es keine Auftritte gab, sind beim Festival junger Künstler deutlich zu spüren.

Am Festspielhügel versammeln sich etablierte Stars der Branche zu Richard Wagners Musikdramen – fast zeitgleich beim Festival junger Künstler in Bayreuth kommen fast 400 junge Künstlerinnen und Künstler und angehende Kulturmanager aus mehr als 20 Nationen zusammen. Sie erarbeiten gemeinsam ein Festivalprogramm, das am Mittwoch (3. August) offiziell startet. Allgegenwärtig ist aber auch die Frage, wie es jungen Menschen, die Musiker oder Sängerin werden wollen, nach den Corona-Lockdowns geht. „Sie haben ganz unglaublich gelitten“, sagte Intendantin Sissy Thammer. Die psychischen Auswirkungen auf junge Künstler oder Kulturmanager und Kulturmanagerinnen seien enorm.

Junge Menschen, die im Bereich Kulturmanagement studiert haben, hätten oft noch keine eigenen größeren Projekte realisieren, hätten nur daheim „hinter dem Bildschirm“ arbeiten können. „Künstler konnten nicht auftreten, konnten nicht proben, konnten niemanden sehen. Das hat zu einem hohen Maß an Unsicherheit und Angst geführt.“

Durch die mehr als zwei Jahre andauernde Pandemie sei den jungen Menschen die „normale Phase der Erprobung“ genommen worden, wie etwa ein Scheitern in einem Vorspiel: „Pleiten, Pech und Pannen“ müsse man auch einmal erlebt haben, sagte Thammer. Beim Festival habe man deshalb auch Gesprächsrunden etwa mit Psychologen und erfahrenen Künstlern und Künstlerinnen organisiert. „Das Pädagogische ist eine ganz wichtige Aufgabe.“

60 Konzerte werden die Teilnehmenden des Festivals in Bayreuth, der Region und in der benachbarten Oberpfalz geben. Stilgrenzen werden dabei bewusst überschritten, etwa bei einem Open Air unter dem Motto „Hip-Hop trifft Klassik“.

Die Ukrainerin Oksana Lyniv, die im Vorjahr als erste Frau bei den Richard-Wagner-Festspielen dirigiert hatte und auch in diesem Jahr dort arbeitet, wird einen Orchesterworkshop durchführen und mit dem Jugend-Symphonieorchester der Ukraine ein Konzert geben. Das Festival junger Künstler endet am 20. August.

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