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Das Haus der Berliner Festspiele. Foto: Burkhard Peter
Das Haus der Berliner Festspiele. Foto: Burkhard Peter
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Berliner Festspiele drehen die Temperaturen runter

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Berlin - Die Berliner Festspiele wollen angesichts der Krise Energie einsparen, auch mit niedrigeren Raumtemperaturen. Der Winter sei auch bei ihnen eine große Unbekannte, sagte der neue Intendant Matthias Pees am Mittwoch im Haus der Berliner Festspiele.

Noch heizten sie nicht, aber geplant werde mit einer Temperatur von 19 Grad in Büros. Auch im Saal soll entsprechend runtergedreht werden.

Die Berliner Festspiele vereinen mehrere Kulturveranstaltungen, etwa den Gropius Bau, das Theatertreffen und das Musikfest. Pees stellte erste Ideen vor. Für Sommer 2023 plant er das Festival «Performing Exiles», kuratiert vom früheren Chef der Münchner Kammerspiele, Matthias Lilienthal, in Zusammenarbeit mit Rabih Mroué.

Das Theatertreffen wird künftig von vier Frauen geleitet. Auch im kommenden Jahr sollen zehn Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum eingeladen werden, die von einer Jury ausgewählt werden. Der Stückemarkt wird gestrichen, dafür gibt es Ideen für eine zusätzliche, internationaler ausgerichtete Reihe.

Pees war zuvor Intendant und Geschäftsführer des Künstlerhauses Mousonturm in Frankfurt am Main, arbeitete im Laufe seiner Karriere etwa auch in Wien und São Paulo. Bei den Berliner Festspielen will er nach eigenen Worten noch mehr Verbindungen zwischen den einzelnen Häusern eingehen. Sie wollten eine Plattform für Experimente und Modellversuche herausbilden, sagte Pees.

 

Pressemeldung der Berliner Festspiele:

Start der Intendanz von Matthias Pees: Künstlerisches Leitungsteam stellt sich vor

Seit dem 1. September 2022 ist Matthias Pees der neue Intendant der Berliner Festspiele. In der heutigen Pressekonferenz im Haus der Berliner Festspiele hat sich das künstlerische Leitungsteam vorgestellt und einen Ausblick auf das Programm 2022 und 2023 gegeben.
»Die Berliner Festspiele ermöglichen und präsentieren herausragende und eigensinnige Kunst und sind zugleich eine zeitgenössische Plattform künstlerischer Auseinandersetzungen mit zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Perspektivwechsel und Pluralität spielen für mich eine große Rolle, um unser lokal immer diverseres und global immer vernetzteres Zusammenleben zu verhandeln. In diesem Sinne möchte ich ein dynamisches Zusammenspiel des Gesamtprogramms der Berliner Festspiele mit seinen Festivals, dem Gropius Bau und verschiedenen Sonderprojekten gestalten. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Team in den nächsten Jahren daran zu arbeiten.«
Matthias Pees, Intendant der Berliner Festspiele

Gropius Bau
Stephanie Rosenthal leitete seit 2018 den Gropius Bau. Im September diesen Jahres wechselte sie als Direktorin zum Guggenheim Abu Dhabi Project. Das von ihr initiierte Programm für 2023 wird jedoch ihre inhaltlichen Akzente als Kuratorin weiterführen. Geplant sind die Ausstellungen: Daniel Boyd (24. März – 9. Juli 2023), Indigo Waves & Other Stories (6. April – 13. August 2023), General Idea (in Planung, 22. September 2023 – 14. Januar 2024) und Bandung Spirits (6. Oktober 2022 – 14. Januar 2024). In House: Artist in Residence 2023 ist Pallavi Paul.
Aktuell ist im Gropius Bau die Gruppenausstellung „YOYI! Care, Repair, Heal“ (bis 15. Januar 2023) zu sehen. Am 11. November eröffnet die Ausstellung Ellen Gallagher.

Mitte Oktober wird die Direktion des Gropius Bau öffentlich neu ausgeschrieben.

Jazzfest Berlin
Nadin Deventer, seit 2018 Leiterin des Jazzfest Berlin, steht mit ihrem Team kurz vor der 59. Ausgabe des Festivals, das vom 3. bis 6. November zu erleben sein wird.

Nadin Deventer kreiert mit ihren Festivaleditionen Erlebnisräume für Musiker*innen und das Publikum gleichermaßen. So werden dieses Jahr zum Beispiel die Räume im Festspielhaus unter dem Motto „Playing the Haus“ geöffnet, anknüpfend an das „Haus of Jazz“ aus 2018, an Anthony Braxton’s Sonic Genome im Gropius Bau in 2019 oder an die digitalen interkontinentalen Brücken in den zwei Folgejahren zwischen Berlin und New York sowie Berlin und Johannesburg.
In diesem Jahr werden auch wieder regionale und lokale Musikszenen ausgeleuchtet, insbesondere die folkloristischen Musiktraditionen aus Osteuropa und der Schwarzmeerregion. Die Rundfunkanstalten der ARD und des Deutschlandradio werden die Konzerte des Jazzfest Berlin 2022 live oder zeitversetzt übertragen. Am 30. Oktober findet um 16:30 Uhr ein Pressegespräch mit anschließendem Konzert im Pierre Boulez Saal statt. Nadin Deventer wird das Jazzfest Berlin auch in den Jahren 2023 und 2024 als künstlerische Leiterin verantworten.


MaerzMusik
Kamila Metwaly übernimmt die künstlerische Leitung des Festivals MaerzMusik der Berliner Festspiele. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf das dekoloniale Hören als eine klangliche und philosophische Suche mit dem Ziel, integrativere Programme zu kreieren. Die Kuratorin und Musikjournalistin wird das Festival in den kommenden zwei Jahren verantworten und für die Ausgabe 2023 mit dem Komponisten und Dirigenten Enno Poppe als Gastkurator zusammenarbeiten. Als Ausblick auf das Programm 2023 wurden bereits angekündigt: „hide to show“ von Michael Beil zur Festivaleröffnung am 17. März im Haus der Berliner Festspiele, ein Fokus auf die polnische Komponistin Lucia Dlugoszewski sowie Arbeiten von Laure M. Hiendl, Elaine Mitchener und Mathias Spahlinger.

MaerzMusik findet vom 17. bis 26. März 2023 statt. Das gesamte Programm wird Mitte Januar 2023 veröffentlicht. Der Ticketvorverkauf beginnt am 23. Januar 2023.


Musikfest Berlin
Winrich Hopp ist seit 2006 künstlerischer Leiter des Musikfest Berlin, das von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker zur jährlichen Saisoneröffnung veranstaltet wird. Die gerade zu Ende gegangene Ausgabe war mit über 44.000 Besucher*innen überaus erfolgreich.

Das Musikfest Berlin ist mit seinen langjährig entwickelten Partnerschaften – allen voran mit der Stiftung Berliner Philharmoniker – in der Berliner Musikszene verankert und kooperiert in engem Austausch mit zahlreichen europäischen Musikinstitutionen für gemeinsame Gastspiele und Produktionen. Das einzigartige Profil des Musikfest Berlin mit der besonderen Ausrichtung sowohl auf die Musik der Moderne und unserer Zeit als auch auf die historisch orientierte Aufführungspraxis strahlt dabei weit über Berlin hinaus und ist essenzieller Bestandteil des europäischen Musiklebens.

Die nächste Ausgabe wird voraussichtlich vom 26. August bis 19. September 2023 stattfinden.


Die Festivals der jungen Szene: Bundeswettbewerbe
Seit 2021 leitet Susanne Chrudina die vier Nachwuchsformate der Berliner Festspiele: das Theatertreffen der Jugend, das Treffen junger Autor*innen, das Treffen junge Musik-Szene sowie das gerade erfolgreich zu Ende gegangene Tanztreffen der Jugend.
Diese Festivals der jungen Szene sind Teil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten und geförderten Bundeswettbewerbe und widmen sich sowohl der Vorstellung als auch der Förderung junger Talente in den Bereichen Theater, Tanz, Literatur und Musik. Dabei geht es um Anerkennung der eigenständigen Leistungen und Unterstützung bei der Herausbildung des persönlichen kreativen Potenzials jenseits von Ökonomisierung oder Popularisierung von Jugendkultur.
Eine Besonderheit ist, dass mit der Auswahl der Preisträger*innen durch die Fachjurys der Wettbewerb abgeschlossen ist. Der Preis ist die Einladung zum jeweiligen Treffen. Hier erleben die jungen Künstler*innen ein durch ihre eigenen Arbeiten geprägtes Programm und werden zugleich durch den Besuch von Workshops, Aufführungen sowie den Austausch zwischen den Akteur*innen auch über die Sparten hinweg gefördert.

Das Treffen junger Autor*innen findet vom 17. bis 21. November sowie das Treffen junge Musik-Szene vom 23. bis 28. November 2022 im Haus der Berliner Festspiele statt.


Theatertreffen
Das von Matthias Pees berufene Leitungsteam – Olena Apchel, Marta Hewelt, Carolin Hochleichter und Joanna Nuckowska – hat am 1. September mit der Planung und Gestaltung der kommenden Festivalausgabe begonnen. Das 60. Theatertreffen findet im Zeitraum vom 10. bis 28. Mai 2023 statt und präsentiert wie gewohnt zehn von einer Kritiker*innen-Jury ausgewählte bemerkenswerte Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum. Gleichzeitig wird mit zehn unterschiedlichen, transdisziplinären Begegnungsformaten der Aspekt des „Treffens“ auf europäischer Ebene herausgearbeitet und eine Reihe von Veranstaltungen konzipiert, die einen deutlichen Resonanzraum für das traditionsreiche Festival bilden. Bestehende Formate wie das Internationale Forum, das Theatertreffen-Blog oder das TT Kontext-Programm können darin ebenso aufgehen wie eine Reihe von neuen Veranstaltungsformaten, die – alle in Anlehnung an unterschiedliche Qualitäten eines Treffens – in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt werden.
Eine Veränderung betrifft den Stückemarkt, der nicht fortgeführt, zum 60. Jubiläum des Festivals aber retrospektiv eine besondere Würdigung erfahren wird. Der Open Call für das Internationale Forum wird Mitte Oktober veröffentlicht, der Open Call für das Theatertreffen-Blog im Dezember. Weitere Informationen zum Festivalprogramm werden im Rahmen einer Pressekonferenz am 26. Januar 2023 bekannt gegeben.

Das Theatertreffen wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Medienpartner: 3sat.

Neuer leitender Dramaturg bei den Berliner Festspielen
Seit Anfang September verantwortet Yusuke Hashimoto als leitender Dramaturg gemeinsam mit der Intendanz die Programmentwicklung für die kommenden Jahre.

Performing Exiles
Vom 16. bis 26. Juni 2023 präsentiert das Festival „Performing Exiles“, kuratiert von Matthias Lilienthal mit Beratung von Rabih Mroué, eine oft übersehene Szene von Künstler*innen, die in Berlin leben. Es reflektiert die Beschreibung von Exil jenseits der engen Begrifflichkeit von Verfolgung; ihre Biografien sind von Anfang an globalisierte. Zugleich versteht es sich als strukturelle Initiative und verbindet sich mit internationalen Positionen. Im Fokus stehen drei Koproduktionen in Berlin lebender Exilkünstler*innen, eine internationale Produktion sowie Filme und Lectures arabischer, afrikanischer und russischer Künstler*innen.

Die Berliner Festspiele veranstalten das zweiwöchige Festival in Kooperation mit dem Heimathafen Neukölln, Berlin, dem Ashkal Alwan, Beirut und der Akademie der Künste, Berlin.

Shared Landscapes
Im August und September 2023 laden Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) und Caroline Barneaud (Théâtre Vidy-Lausanne) ins Berliner Umland zu „Shared Landscapes“, eine performative Antwort auf die Land Art der bildenden Kunst. Wie nähern wir uns der Landschaft, ohne gleichzeitig auf Distanz zu gehen? Was, wenn Kunst die Natur nicht nachahmt, sondern uns ermöglicht, sie anders zu erleben? Unter freiem Himmel soll durch subtile künstlerische Interventionen, Performances, Audiotouren, ortsspezifische Musikpartituren, Choreografien, Medienkunst und Theater eine neue Art von Gemeinschaft am Übergang zwischen Stadt und Land entstehen.

Artist Labor der Labore / Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen
Bereits diesen Herbst lädt der Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit den Berliner Festspielen am 14. und 15. Oktober mit dem „Bundesweiten Artist Labor der Labore“ zum offenen Think Tank über die Zukunft der Freien Darstellenden Künste ins Haus der Berliner Festspiele ein. Unter der Schirmfrauschaft von Kulturstaatsministerin Claudia Roth befragen sich Künstler*innen und Kunstschaffende, darunter 30 Künstler*innen-Labore, die im Sommer quer durch die Genres und über die Republik verteilt geforscht haben, gegenseitig zu der Frage „Was braucht die Kunst in und nach den Krisen?“. 100 Expert*innen teilen beim „Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ der Mobilen Akademie Berlin in Einzelgesprächen ihre Expertise zum „Ende der Wiederholung“.

 

 

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