Wien - Die Wiener Staatsoper wird am 7. September mit der Premiere von Giacomo Puccinis «Madame Butterfly» ihren seit sechs Monaten wegen der Corona-Krise unterbrochenen Spielbetrieb wieder aufnehmen. Es sei davon auszugehen, dass etwa 1100 Menschen die Vorstellung besuchen könnten, sagte der neue Staatsoperndirektor Bogdan Roscic am Mittwoch in Wien.
Es gelten strenge Hygieneregeln. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sei bis zum Sitzplatz obligatorisch. Auf den nur mit personalisierten Tickets buchbaren Sitzplätzen könne die Maske abgenommen werden. Es werde allerdings geraten, den Schutz weiter zu tragen und nach Ende der Vorstellung auf «Buhs» und «Bravos» zu verzichten, sagte Roscic. Wegen des Mindestabstands müssten viele Sitzplätze leer bleiben. Auf den bisherigen Stehplätzen seien rund 180 bequeme Stühle aufgestellt worden. Normalerweise verfügt das Haus über gut 1700 Sitzplätze und mehr als 550 Stehplätze.
Der Aufwand für das Hygienekonzept in einem der führenden Häuser der Opernwelt ist enorm. Die Mitarbeiter und Künstler, die nicht verlässlich den Mindestabstand einhalten und eine Maske tragen könnten, würden einmal pro Woche auf das Virus getestet, hieß es. Allein für September rechnet das Haus mit rund 3700 Tests und Kosten von 330 000 Euro. Dennoch seien alle froh, dass es wieder losgehe. «Die Stimmung im Haus ist hervorragend», so Roscic.
Die Staatsoper plant für die nun startende Saison zehn Opern-Premieren, zwei Ballett-Premieren und zwei Premieren von Kinderopern. Im September stehen die Wiederaufnahme von Harry Kupfers Inszenierung der Richard-Strauss-Oper «Elektra» sowie die Wiederaufnahme des fünfaktigen französischen «Don Karlos» auf dem Programm. Eine besonders hohe Karten-Nachfrage habe nach dem «Parsifal» von Richard Wagner im April 2021 mit Tenor Jonas Kaufmann in der Titelrolle geherrscht.