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Der Zuschauerraum der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Foto: Presse Ruhrfestspiele
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Blutbad und Liebeslieder: Ruhrfestspiele spiegeln Kriegsschrecken

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Recklinghausen - Die ukrainische Volkssage vom schrecklichen Dämonen «Wij», inszeniert vom Dissidenten und Exil-Russen Kirill Serebrennikov, ein Stück über den gewaltlosen Widerstand der Tibeter und eine «Macbeth»-Inszenierung, in der das Reich im Blut versinkt - die Ruhrfestspiele spiegeln in ihrem diesjährigen Programm das Kriegselend in der Ukraine und an vielen anderen Brennpunkten.

«Die Situation in der Ukraine ist unerträglich, im Iran und Afghanistan leisten viele mutige Menschen Widerstand», sagte Festspielintendant Olaf Kröck am Mittwoch bei der Pressekonferenz zur Eröffnung. Deshalb habe das Festival in diesem Jahr mit «Rage und Respekt» ein kantigeres, schärferes Motto gewählt. Im Vorjahr hieß es noch «Haltung und Hoffnung».

Das vom DGB mitgetragene Festival beginnt wie immer mit einem «Kulturvolksfest» am 1. Mai am Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen und dauert bis zum 11. Juni. Geplant sind 90 Produktionen mit rund 300 Veranstaltungen nicht nur in den Theaterhäusern in Recklinghausen und Marl, sondern auch in der Recklinghäuser Innenstadt, im Rathaus und einstigen Industriehallen - Schauspiel, Tanz, Musik und besondere Angebote für Kinder und Jugendliche.

Künstlerisch eröffnet wird das Festival am 3. Mai mit dem Stück «Drive your plow over the bones of the dead» («Zieh Deinen Pflug über die Gebeine der Toten») der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk und mit der Eröffnungsrede der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Übersetzerin und Autorin Anne Weber.

Das vielfältige Programm des Festivals mit seinem 6,5-Millionen-Euro-Etat bietet neben düsteren auch hellere Farben - etwa den «Zerbrochenen Krug» von Heinrich von Kleist in einer Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin und das einzigartige Projekt «RadiOh Europa» über Liebeslieder eines ganzen Kontinentes.

Das Künstlerduo Gemma Paintin und James Stenhouse ist dazu mit einem Wohnmobil durch 34 europäische Länder gereist und hat Menschen angeboten, Liebeslieder im Wohnmobil-Studio einzusingen. Besucher der Ruhrfestspiele können ihr persönliches Liebeslied aufzeichnen lassen. Die Lieder werden dann live vom Ruhrfestspielhaus aus gesendet, wie Kröck ankündigte.

Am 2. März startet der Vorverkauf. Die Eintrittspreise wurden nach Kröcks Worten wegen der deutlich gestiegenen Kosten moderat um maximal 1,50 Euro angehoben. Karten kosten damit für Erwachsene zwischen 11 und 50,50 Euro. Das Programm finde nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen wieder komplett live ohne digitale Übertragungen statt, sagte Kröck.

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