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Borgentreich: Weltweit einmalige Orgel ertönt wieder

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Dresden - Eine von sächsischen Spezialisten erneuerte, weltweit einmalige Barockorgel erklingt wieder. Die größte noch existierende sogenannte Springladen-Orgel aus dem westfälischen Borgentreich soll am Samstag (14. Mai) in der dortigen katholischen Pfarrkirche wieder eingeweiht werden, wie das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und das Orgelmuseum Borgentreich mitteilten.

Das Instrument aus dem 17. Jahrhundert wurde demnach fünf Jahre lang von Wissenschaftlern des Forschungsinstituts sowie der TU Bergakademie Freiberg restauriert.

Das gesamte Projekt erfolgte unter Federführung der Firma Eule Orgelbau aus Bautzen. Der 1872 gegründete Orgelbauer hat bereits die Ladegast-Orgel der Leipziger Kirche St. Nicolai sowie die Naumburger Hildebrandt-Orgel, die von Johann Sebastian Bach abgenommen wurde, saniert.

Materialforscher des Helmholtz-Zentrums haben nach eigenen Angaben die heute verschüttete Tradition der Herstellung von Orgelpfeifen mit einem Bleianteil von mehr als 95 Prozent neu entwickelt. Kernstück sei dabei die Wiedereinführung einer Gießbank mit beschleunigter Abkühlung für das flüssige Blei gewesen. Eine Lausitzer Granitplatte fungierte dabei als schnelle Wärmesenke. Üblicherweise arbeiten die sächsischen Materialforscher an der Optimierung von Mikrochips. Das Forschungsprojekt wurde von der Sächsischen Aufbaubank gefördert.

In der Borgentreicher Orgel stehen die alten und neugefertigten Pfeifen nun nebeneinander. Den Festgottesdienst zur Wiedereinweihung wird der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe im Beisein von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) gestalten.


 


 

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