Das Brecht Festival Augsburg 2011 stellt vom 3. bis 13. Februar Bertolt Brecht und die Musik – seine Liebe zur Musik und seinen Einfluss auf die Musik – ins Zentrum seines diesjährigen Programms. „Kein zweiter deutscher Schriftsteller hat sich so intensiv mit Musik beschäftigt wie Brecht“, teilt das Brecht Festival heute in Augsburg mit.
Brecht begann als Liederdichter. Seine musikalischen Fähigkeiten baute er in der Zusammenarbeit mit den besten Komponisten seiner Zeit systematisch aus. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels von Dichtung und Musik war revolutionär. Mit der „Dreigroschenoper“ wollte er „der völligen Verblödung der Oper“ entgegenwirken. Brecht arbeitete mit Komponisten wie Hindemith, Weill, Eisler, Dessau zusammen, die Befruchtung war dabei stets gegenseitig.
Mit dem Thema Musik rückt nach „Brecht und Film“ ein weiterer bislang vernachlässigter Bereich in den Mittelpunkt des Festivals. Nach dem Erfolg des ersten neuen Brechtfestivals im Januar/Februar 2010 wird Augsburg als Brechtstadt überregional stärker wahrgenommen – eine wichtige Voraussetzung für weiterreichende Kooperationen und Projekte.
Zum Thema „Brecht und Musik“ sind vom 3. Februar 2011 an 11 Tage lang internationale Stars wie Ute Lemper, Maria Farantouri oder Dominique Horwitz zu Gast, ebenso sind Augsburger Künstler und Kulturschaffende fester Bestandteil des Programms.
Das Theater Augsburg ist mit gleich zwei Inszenierungen und einem Sinfoniekonzert vertreten, die Universität beteiligt sich mit dem internationalen Kongress „Verfremdungen“, der Anteil der popkulturellen Veranstaltungen hat sich erhöht. Ganz wesentlich ist im neuen Festival der produktive Umgang mit Brechts Werk, der in Workshops, Wettbewerben oder der Inszenierung von Brechts umstrittenstem und vielleicht avantgardistischstem Stück „Die Maßnahme“ zum Ausdruck kommt.