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Berlin (ddp). Zur besseren Sicherung des deutschen Filmerbes fordert das Bundesarchiv eine verpflichtende Abgabe von Belegkopien an Archiveinrichtungen. «Wir brauchen eine gesetzliche Regelung ähnlich wie bei Büchern, um Filme von bleibendem Wert langfristig sichern und dokumentieren zu können», sagte der Präsident der Bundesbehörde, Hartmut Weber.
Derzeit könne nur ein Teil der in Deutschland produzierten Filme fachgerecht archiviert werden. So habe nur knapp über ein Drittel der 1995 gedrehten Spielfilme im Bundesarchiv gesammelt werden können.Das Archiv will dagegen nach Angaben Webers die vollständige Erfassung aller Filme sicherstellen. Hierzu sei die möglichst rasche Abgabe einer Belegkopie an das Archiv erforderlich, sagte der Leiter der Behörde. «Derzeit sind viele Filme, die aufgrund ihrer künstlerischen, mediengeschichtlichen oder historischen Bedeutung bleibenden Wert haben, gefährdet, weil ihre Erhaltung dem Zufall überlassen bleibt», warnte Weber. Die Sicherung des Filmerbes ist am 18. Juni Thema einer Anhörung des Kulturausschusses des Bundestages.
Das Filmarchiv des Bundesarchivs ist die zentrale Anlaufstelle für die Archivierung deutscher Filme. Es umfasst nach eigenen Angaben eine der größten Sammlungen dieser Art weltweit. Der Bestand umfasst etwa 146 000 Dokumentar- und Spielfilme auf einer Million Filmrollen oder anderen Trägern und dokumentiert über 100 Jahre deutsche Filmgeschichte.