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Symbolbild Chor, verwackelt. Foto: Hufner
Coronazahlen sinken - Auch in NRW starten viele Chöre wieder mit den Proben. Foto: Hufner
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Coronazahlen sinken - Auch in NRW starten viele Chöre wieder mit den Proben [update, 12.6.: Land stockt Hilfen auf]

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Düsseldorf - Zehntausende Menschen in NRW singen in Chören. Fast alle waren wegen der Aerosolwolken beim Gesang monatelang zur Untätigkeit verdammt oder mussten digital proben. Jetzt werden Chorproben wieder möglich, aber wie viele Chöre haben die Durststrecke überstanden?

Angesichts deutlich gesunkener Corona-Infektionszahlen beginnen viele Chöre in Nordrhein-Westfalen wieder mit der Probenarbeit. «Es sind jetzt landesweit schon mehrere Dutzend, und es müssen schnell mehr werden», sagte der Generalsekretär des Landesmusikrates NRW, Robert von Zahn, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum Ende des Jahres rechne er mit der weitgehenden Rückkehr zur allgemeinen Probenarbeit - wenn es keinen Rückschlag bei der Pandemie gebe, sagte von Zahn.

In Landesmusikrat sind insgesamt rund 3000 Chöre vertreten - Hobby- und Kirchenchöre und professionelle Konzertchöre. Wie viele Hobbychöre wegen der langen Unterbrechung und dem Ausscheiden zu vieler Mitglieder gar nicht wieder zusammenfinden, lasse sich wohl erst nach den Sommerferien beurteilen, sagte von Zahn. «Ein paar Dutzend sind sicher auf der Strecke geblieben.»

Mit der in den meisten NRW-Kommunen erreichten Inzidenzstufe I - einer 7-Tages-Inzidenz unter 35 - sei neben Proben unter freiem Himmel auch das Singen in großen Räumen wie Konzerthäusern oder Kirchen mit maximal 50 Menschen erlaubt, sagte von Zahn. Die Chorverbände bemühten sich mit Unterstützung der Wirtschaft, Chören bei der Vermittlungen solcher großer Räume zu helfen. Viele Immobilien stünden ja durch die verbreitete Homeoffice-Arbeit noch weitgehend leer.

Ein Problem sei die Maskenpflicht, die nach dem Wortlaut der Verordnung offenbar auch beim Singen gelte. «Mit Maske singen hat keinen Sinn», kritisierte der Landesmusikratschef. Bei den zahlreichen Sonder- und Ausnahmeregelungen der Coronaschutzverordnung sei die Maskenpflicht für Chöre offensichtlich vergessen worden. Der Landesmusikrat werde demnächst an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schreiben und um Abhilfe bitte.

 

[update, 12.6.]

Land stockt Hilfen für Chöre und Musikvereine um eine Million auf

Düsseldorf (dpa/lnw) - Das Land Nordrhein-Westfalen stockt seine Corona-Hilfen für Hobby-Chöre und Musikvereine um eine Million Euro auf. Das teilte das NRW-Kulturministerium am Freitag mit. Das Geld solle Vereinen zu Gute kommen, die durch ausgefallene Auftritte und andere Corona-Einschränkungen in finanzielle Engpässe geraten sind. Pro Verein sind bis zu 2500 Euro möglich. Ein erstes Hilfsprogramm für Laienmusiker mit 500 000 Euro hatte das Land bereits im Sommer 2020 aufgelegt. «Nordrhein-Westfalen ist Heimat einer Vielzahl an Chören, Orchestern und Musikgruppen. Diese bunte und lebendige Landschaft der Laienmusikvereine wollen wir mit Kräften in der Corona-Krise unterstützen», erklärte Kultur-Staatssekretär Klaus Kaiser.

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