Leipzig - Das diesjährige Tanz- und Theaterfestival euro-scene wird am 3. November vom Cullberg Ballet aus Stockholm in der Leipziger Oper eröffnet. Das international gefeierte Stück «Point of eclipse» der schwedischen Tanzcompagnie habe der 19. Ausgabe des Leipziger Festivals das Motto «Sonnenfinsternis» gegeben, sagte Festivaldirektorin Ann-Elisabeth Wolff am Mittwoch.
Bis zum 8. November bringe euro-scene 13 Gastspiele aus zehn Ländern auf die Bühne. Unter den insgesamt 25 Vorstellungen seien acht Deutschlandpremieren. Zudem kämen erstmals Gastspiele aus Weißrussland und Luxemburg nach Leipzig.
Im Jubiläumsjahr stehe das Motto «Sonnenfinsternis» auch als Sinnbild für die Zeit nach 20 Jahren Mauerfall, sagte Wolff. Die Menschen stünden nicht nur jubelnd da, sondern auch im Schatten mit ihren Unsicherheit und Enttäuschungen. Das Festival mit einem deutlichen Osteuropa-Schwerpunkt wolle «die Tür öffnen» für neue Ästhetiken und Spielweisen, die sonst in Leipzig nicht zu sehen seien.
Zu den Höhepunkten zählt die Inszenierung «Ruhe» des Muziektheaters Transparant aus Antwerpen und des A-cappella-Chors Collegium Vocale aus Gent. Das belgische Ensemble verarbeite Lieder von Franz Schubert mit Interview-Aufzeichnungen mit ehemaligen SS-Angehörigen. Als Sprechtheater sei die Shakespeare-Inszenierung «Hamletas» des Vilnius City Theaters zu sehen. Als Außenspielstätte wurde in diesem Jahr das Stadtbad gewonnen worden, wo eine Installation aus Lugano aufgebaut sei.
Als weiterer Höhepunkt gilt der Wettbewerb «Das beste deutsche Tanzsolo», der 1997 vom belgischen Choreographen Alain Platel initiiert wurde. Von 80 Bewerbern wetteifern 22 Finalisten, darunter auch nicht professionelle Tänzer, in einer fünfminütigen Schau um die ersten drei Preise.