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Das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt mit "Scorched" von Turnage und Scofield

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Das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt unter seinem Chefdirigenten Hugh Wolff gastiert in diesem Jahr erstmals beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Dabei werden die Grenzen zwischen Klassik und Jazz aufgehoben.

Am 16. August 2003, 20.00 Uhr, präsentiert das RSO Frankfurt in der Hamburger Musikhalle "Scorched" von Mark-Anthony Turnage und John Scofield. "Scorched" ist eine Auftragskomposition des RSO Frankfurt, die im vergangenen September in der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt wurde.

Mark-Anthony Turnage nimmt als Komponist eine einzigartige Stellung in Europa ein. In seiner Musik spiegelt sich seine große Neugier, immer wieder andere Stile zu erforschen, Grenzen zu überschreiten und in neue Genres vorzudringen. Seine Liebe zum Jazz führte ihn 1990 mit dem Gitarristen John Scofield und dem Schlagzeuger Peter Erskine zusammen. Scofields Stücke gefielen Turnage so gut, dass er die Themen übernehmen und sie durch das klassische Orchester erweitern wollte. Daher auch der Titel "Scorched" - aus dem Englischen übersetzt: "versengt, verbrannt" - als Abkürzung von "Scofield orchestrated".

Bei seiner Frankfurter Uraufführung wurde "Scorched" von Publikum und Presse gleichsam gefeiert. "Das Ergebnis ist ein Stil-Kaleidoskop, in dem Freejazz-Ekstatik, reine Streicher-Virtuosität, großorchestrale Tableau-Effekte [...] und zum Teil hochvertrackte Interaktionen neben einanderstehen...ein grandioser Abend" schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über den Abend, während die Frankfurter Rundschau meinte: "... Chefdirigent Hugh Wolff hat einmal mehr sein Orchester mit erstaunlichen Ergebnissen auf Neuland geführt... Nie war so viel groovende Intensität auf der Bühne und im Zuschauerraum bei einem Orchesterkonzert. Merkwürdige Dinge können geschehen bei einem Spitzenorchester mit einem ungewöhnlichen Dirigenten."

Das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt mit seiner bald 75-jährigen Geschichte hat sich in den letzten Jahren zu einem höchst flexiblen, vielseitigen Ensemble entwickelt, das sich in mehr als 400 Jahren Musikgeschichte zu Hause fühlt. Seit 1997 lenkt Hugh Wolff als Chefdirigent die Geschicke des Orchesters. Unter dem Motto "Pultdiktator ade" fordert er die Mitglieder des Orchesters zu Eigeninitiative und Kreativität auf und konnte dadurch die musikalische Bandbreite um ein Vielfaches erweitern. Beim Hamburger Konzert wirken außerdem die hr Big Band, John Scofield (Gitarre), John Patitucci (E-Bass) und Peter Erskine (Drums) mit.
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