Leipzig/Oberhausen - Die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen gibt ihre DDR-Kunst an das Museum der bildenden Künste Leipzig ab. Die Dauerleihgabe von rund 160 Gemälden und Skulpturen werde derzeit ausgepackt und gesichtet, sagte Museumsdirektor Hans-Werner Schmidt dem Sender MDR Info am Donnerstag. Die Kunstwerke seien für die neue Ausstellung «60, 40, 20 - Kunst in Leipzig seit 1949» gedacht, die am 3. Oktober eröffnet werde.
Die überlassenen Werke gehören zu einer 600 Stücke umfassenden Kollektion, die der Sammler Peter Ludwig 1983 nach Oberhausen gegeben hatte. Damals wurde dort ein «Ludwig Institut für Kunst der DDR» gegründet. Inzwischen passe die Kunst der DDR nicht mehr zum Profil des Hauses, das Interesse daran sei in Leipzig größer, sagte die Oberhausener Museumsdirektorin Christine Vogt der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagausgabe).
Schmidt zufolge hat Oberhausen nach der Wiedervereinigung seine Brückenkopf-Funktion für DDR-Kunst verloren und seit Mitte der neunziger Jahre eine andere Ausrichtung gesucht. Als das Leipziger Museum eine lange Wunschliste abgegeben habe, sei deshalb der Gedankeentwickelt worden, «warum nicht Leipzig prädestinierter sein könnte als Oberhausen, mit dieser Sammlung zu arbeiten».
Die gelieferten 129 Gemälde und 33 Skulpturen treffen Schmidt zufolge in Leipzig auf jede Menge Korrespondenz-Werke, darunter Arbeiten von Hartwig Ebersbach, Hubertus Giebe und Sighard Gille. Der zweite Teil der Sammlung Ludwig, fast fünfhundert grafische Blätter, gehen laut «Frankfurter Allgemeine» an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg.