Riga - Lettlands erste Oper «Banuta» ist vor 100 Jahren erstmals aufgeführt worden - und soll nun in einer deutsch-lettischen Zusammenarbeit neu inszeniert werden. Das Musiktheaterkollektiv «Hauen und Stechen» will das historische Werk des Komponisten Alfreds Kalnins (1879-1951) gemeinsam mit Mitgliedern der lettischen Theatergruppe «Kvadrifrons» in einer zeitgenössischen Neuproduktion auf die Bühne bringen.
Dies berichtete der lettische Rundfunk am Montagabend. «Banuta» ist eine romantische Oper und gilt als Symbol der lettischen Klassik. Das Werk ist um die Jahrhundertwende herum entstanden: Das Libretto wurde kurz vor 1905 geschrieben und die Musik am Ende des Ersten Weltkriegs. Seine Weltpremiere feierte das Stück am 29. Mai 1920 in der jungen Republik Lettland, die rund eineinhalb Jahre zuvor ihre Unabhängigkeit vom Russischen Reich proklamiert hatte.
Angesichts der Corona-Pandemie werde zunächst eine Videoversion der Produktion erstellt, für nächstes Jahr sei dann eine Aufführung mit Publikum geplant. «Wir führen derzeit ein komplettes Experiment durch, das die Sprache von Theater und Kinematographie kombiniert, und es wird eine Mischung aus Performancekunst, Oper und Kino sein», sagte «Hauen und Stechen»-Regisseurin Franziska Kronfoth dem Rundfunk am Rande von Proben in Riga.