Gera - Im Schillerjahr zeigt Theater&Philharmonie Thüringen am 23. Oktober im Großen Haus in Gera die deutsche Erstaufführung der Oper «Wallenstein». Mit dem Werk des tschechischen Komponisten Jaromír Weinberger wird die vielbeachtete Reihe von Wiederentdeckungen des 20. Jahrhunderts fortgesetzt.
Regie führt Generalintendant Matthias Oldag, die musikalische Leitung hat Jens Troester. In der Rolle des Wallensteins ist Teruhiko Komori zu sehen.
Der musikalischen Tragödie in sechs Bildern liegt Friedrich Schillers 1799 vollendete gleichnamige Dramen-Trilogie zugrunde. Weitere Vorstellungen der Oper sind im November, Dezember und Mai in Gera sowie in der kommenden Spielzeit am Landestheater Altenburg geplant.
Weinberger galt bei seinen Zeitgenossen als legitimer Nachfolger von Bedřich Smetana. Er adaptiert Melodik und Rhythmik der böhmischen Volksmusik und kombiniert diese mit neueren kompositorischen Errungenschaften wie der Erweiterung der Tonalität, ohne jedoch bis zur Atonalität vorzustoßen. Er versuchte – wie bei „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ - mit „Wallenstein“, an die romantische Volksoper des 19. Jahrhunderts anzuknüpfen und sich gleichwohl den sozialpolitischen Gegebenheiten seiner Zeit zu stellen.
Jaromír Weinberger „Wallenstein“ (Valdštejn)
Musikalische Tragödie in sechs Bildern. Text nach Friedrich Schillers dramatischem Gedicht von Miloš Kareš. Deutsche Übertragung von Max Brod.
Uraufführung: 18. November 1937 Staatsoper Wien
Deutsche Erstaufführung: 23. Oktober 2009, Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus
Musikalische Leitung: Jens Troester
Inszenierung: Matthias Oldag
Bühne: Thomas Gruber
Kostüme: Mathias Rümmler
Einstudierung der Chöre: Nikolaus Müller
Dramaturgie: Felix Eckerle
Mit Teruhiko Komori (Wallenstein), Franziska Rauch (Thekla), Nico Wouterse (Octavio Piccolomini), Vincent Wolfsteiner (Max Piccolomini), Elvira Dreßen (Gräfin Terzky), Günter Markwarth (Graf Terzky), Kai Wefer (Illo, Kapuziner), Olaf Plassa (Buttler), Peter Paul Haller (Graf Questenberg/Seni), Bernhard Hänsch (Wrangel), Marie-Luise Dreßen, Michael Siemon, Winfried Roscher, Konrad Zorn, Roman Koshmanov
Philharmonisches Orchester, Opernchor & Statisterie von Theater & Philharmonie Thüringen
Weitere Vorstellungen:
6. November 2009, 27. Dezember 2009 und 15. Mai 2010, jeweils 19.30 Uhr
In der Spielzeit 2010/11 in Altenburg