Im 1. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie kommt Sofia Gubaidulinas „Glorious Percussion“ für Schlagzeugensemble und Orchester zur Deutschen Erstaufführung. Am Vortag des Konzertes ist Gubaidulina zu Gast in der Veranstaltung „Künstler im Gespräch“ im Studiotheater des Kulturpalastes.
Im Auftrag u. a. der Dresdner Philharmonie hat sie das neue Werk für Schlagzeugensemble und Orchester geschrieben, das unter der Leitung von John Axelrod am 4. und 5. Oktober im Kulturpalast zu erleben ist. Die Komponistin hat seit jeher ein besonderes Verhältnis zu Schlaginstrumenten und ihren besonderen, teilweise exotischen Klangreizen. Bei „Glorious Percussion“ schwebt ihr von Anfang an ein weniger inhaltliches als rein akustisches Thema vor, dem sie mit den vielgestaltigen Klangmöglichkeiten einer Schlagwerkgruppe einerseits und einem sinfonischen Orchester andererseits nahezu ideal begegnen kann: „Das zentrale Thema ist die Übereinstimmung der klingenden Intervalle mit ihren Differenztönen“, so verrät die Komponistin im Vorfeld der Uraufführung.
Die vor dem Orchester platzierte Schlagwerk-Batterie, zusammengesetzt aus Geräusch- und Melodieinstrumenten, ist einerseits das auslösende Moment für das zugrunde gelegte Satzprinzip von konsequenter Intervall-Vernetzung mit seinen schwingenden und pulsierenden Effekten. Andererseits ist es ständig am Entwicklungsprozess im Verbund mit dem sehr differenziert instrumentierten Orchester beteiligt. Darüber hinaus überlässt Gubaidulina den Interpreten ein gewisses Maß an eigenverantwortlicher Mitgestaltung, wenn innerhalb der insgesamt sieben exponierten Perkussionsepisoden jeweils für eine genau festgelegte Dauer auf bestimmten Schlag-Instrumenten improvisiert werden darf.