London - In einem gemeinsamen Konzert haben die Chöre des Deutschen Bundestags und des britischen Parlaments an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. In der Westminster Hall in London führten sie am Mittwochabend Mozarts «Große Messe in C-Moll» auf.
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) sprach vor den rund 1200 Gästen vom «Wunder der Versöhnung», das um jeden Preis erhalten werden müsse. Gerade in einer Zeit der «großen Herausforderungen» gehe es darum, in Europa «Brücken zu bauen».
«Es ist eine sehr große Ehre für uns und für mich, hier zu sein», sagte Roth. Für das Konzert war die mehr als 1000 Jahre alte Westminster Hall trotz laufender Renovierungsarbeiten in eine große Konzerthalle umfunktioniert worden. Es gab Gebete und Lesungen. Die SPD-Abgeordnete Bettina Müller las in deutscher Sprache Auszüge aus dem Antikriegsroman «Im Westen nichts Neues» von Erich Maria Remarque vor.
Die Parlamentschöre der einstigen Kriegsgegner Deutschland und Großbritannien hatten schon 2014 zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkriegs (1914-1918) gemeinsam in der Westminster Hall gesungen. 2016 traten sie zusammen im Bundestag auf. Am 11. November, dem Datum des Waffenstillstands vor 100 Jahren, nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an den Gedenkfeierlichkeiten in London teil.