Frankfurt/Main - Das Deutsche Jazzfestival will sich um eine jüngere Zuhörerschaft bemühen. Zwar sei die 41. Auflage des Festivals knapp zwei Wochen vor Beginn so gut wie ausverkauft, das Publikum werde tendenziell aber immer älter, sagte Programmmacher Guenter Hottmann.
"Jazz gilt nicht als cool", ergänzte Hottmann, der das Programm des Deutschen Jazzfestivals bereits seit 1999 mitgestaltet. Aus diesem Grund werde das viertägige Festival vom 28. bis zum 31. Oktober erstmals im Internet übertragen. Die Jazzmusiker sollen sowohl beim veranstaltenden Hessischen Rundfunk (HR) als auch beim Kultursender Arte im Video-Live-Stream zu hören und sehen sein. Um bereits das ganz junge Publikum anzusprechen, gibt es seit vergangenem Jahr auch ein Kinderkonzert. "Wir versuchen kindgerechte Musik zu machen und eine Geschichte zu erzählen", sagte Hottmann. Das Konzert am Sonntagnachmittag (31.10., 15.30 Uhr) richte sich an Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren.
Ungeachtet des alternden Publikums im Jazz sieht Hottmann aber auch positive Tendenzen. "Wir haben das Phänomen, dass es noch nie so viele junge talentierte Musiker gab wie im Moment. Als ein Beispiel nannte der Programmmacher den Ukulelen-Virtuosen Jake Shimabukuro, der den dritten Veranstaltungstag am Samstag eröffnet. "Shimabukuro ist selbst ein Produkt des Computer-Zeitalters", betonte Hottmann. Der gebürtige Hawaiianer war durch einen Clip auf der Videoplattform Youtube entdeckt worden. Vor allem durch Künstler wie den 33-Jährigen erhofft sich Hottmann für das Jazzfestival auch beim jüngeren Publikum einen größeren Zuspruch.