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Die «Wunderharfe» und Thielemann gratulieren zum Wagner-Jubiläum

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Bayreuth - Kurz vor Ende der Richard-Wagner-Festspiele hat die Sächsische Staatskapelle unter der Leitung von Christian Thielemann in Bayreuth für einen Höhepunkt des Wagner-Jahres gesorgt. Das traditionsreiche Orchester gab am Montagabend ein lange beklatschtes Konzert. Denn die Kombination stimmte: Da ist die Staatskapelle aus Dresden, die der vor 200 Jahren geborene Richard Wagner einst selbst leitete und als seine «Wunderharfe» pries.

 

  Und da ist Thielemann, der derzeit wohl wichtigste Wagner-Dirigent. Am Grünen Hügel fungiert er als musikalischer Berater der Festspielchefinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner und dirigiert die aktuelle Produktion der Oper «Der fliegende Holländer».

  Mit Verve dirigierte Thielemann das Programm, das bekannte Wagner-Ouvertüren («Tannhäuser», «Lohengrin», «Der fliegende Holländer») geschickt mit etwas weniger populären Werken wie der Faust-Ouvertüre aus dem Jahr 1855 vereinte. Zudem gab es Hans Werner Henzes (1926-2012) «Fraternité, Air pour l'orchestre» aus dem Jahr 1999 als Ausflug in die zeitgenössische Musik zu hören. Als Solist trat Johan Botha auf. Der Tenor singt im neuen Bayreuther «Ring des Nibelungen» die Partie des Siegmund. Seine Gralserzählung aus «Lohengrin» geriet wenig gefühlvoll, besser gelangen ihm die Rom-Erzählung aus «Tannhäuser» und das Gebet aus dem Frühwerk «Rienzi».

  Verschmerzen musste das Publikum lediglich, dass derlei musikalischer Hochgenuss in der eher zweckmäßigen und nüchternen Atmosphäre der Bayreuther Oberfrankenhalle geboten wurde. In der Halle spielen normalerweise die Bundesliga-Basketballer der Stadt.

  Die Bayreuther Festspiele enden an diesem Mittwoch (28. August). Das Konzert der Sächsischen Staatskapelle gehörte zum Wagner-Jubiläumsprogramm der Stadt Bayreuth, die das ganze Jahr über namhafte Orchester und Solisten nach Oberfranken eingeladen hat, um sich mit Wagners Werk auseinanderzusetzen.

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