Die Dresdner Sinfoniker wollen zum Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr die lange Teilung des Landes musikalisch erfahrbar machen. Beim Konzert am 3. Oktober im Kulturpalast der Elbestadt wird der Saal in eine Ost- und eine Westhälfte geteilt und das Orchester zunächst getrennt, teilten die Sinfoniker am Samstag mit. Mit Mitteln der Musik und des Theaters solle das Publikum hautnah erfahren, was es heißt, getrennt zu sein. Ob man seinen Platz in der DDR oder in der Bundesrepublik einnehmen kann, soll der Zufall entscheiden.
Das Programm trägt den Titel „Drüben. Eine deutsche Zeitreise“ und bringt im ersten Teil als Auftragswerk der Sinfoniker ein Stück von Markus Lehmann-Horn für geteiltes Orchester zur Aufführung. Nach der Pause folgt die Uraufführung eines Werkes der britischen Komponistin Charlotte Bray, bei der das Orchester wiedervereint ist. Zum Finale spielen die Sinfoniker mit Andreas Boyde Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Blasorchester. Die musikalische Leitung übernimmt an diesem Abend Jonathan Stockhammer, die Regie hat der Schauspieler Tom Quaas.
Die Dresdner Sinfoniker wurden 1998 gegründet und setzen sich aus Musikerinnen und Musikern verschiedener europäischer Orchester zusammen. Das Ensemble widmet sich ausschließlich zeitgenössischer Musik. Regelmäßig kommt es zu spektakulären Projekten zusammen. Im vergangenen Jahr gab es ein Konzert auf Hamburger Hochhäusern.
Außerdem war es auf einer schwimmenden Bühne auf der Elbe in Dresden zu erleben und spielte dort ein Stück für Orchester und Schaufelraddampfer, bei dem Dampfpfeifen der Schiffe den Ton angaben.