Hamburg - Die Elbphilharmonie hat in Hamburg einen wahren Klassik-Boom ausgelöst. Vier Monate nach der Eröffnung ist die Nachfrage nach Tickets weiter ungebrochen. Neue Konzertangebote sind innerhalb weniger Stunden ausgebucht. «Diese Euphorie kann einen glücklich machen», sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bei der Vorstellung der neuen Saison in dem spektakulären Konzertsaal.
Um die Gesellschaft könne es nicht so schlecht bestellt sein, wenn Kultur noch so eine Bedeutung habe. «Das, was wir uns erhofft haben, ist mehr als nur eingetreten», sagte Brosda. Mit rund 600 Konzerten und international renommierten Orchestern und Solisten biete die Elbphilharmonie auch in der kommenden Saison fast einer Million Menschen die Chance, das neue Konzerthaus zu besuchen.
Seit der Saison 2015/16 sind die Besucherzahlen in Elbphilharmonie und Laeiszhalle um das Dreifache gestiegen. «Das liegt weit, weit über unseren Erwartungen und ist ein spektakulärer Erfolg», sagte Intendant Christoph Lieben-Seutter. Jetzt bleibe nur noch das Problem, wie man die Karten gerecht verteile. Vor allem viele Hamburger seien enttäuscht, weil sie noch keine Karten bekommen konnten.
Die Anfragen für die Abonnements für die kommende Saison werden ab sofort bis zum 22. Mai gesammelt - danach entscheidet das Los, sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen. Auch für einige Sonderkonzerte werden die Bestellwünsche zunächst gesammelt. Der Einzelkartenverkauf für Konzerte in der Saison 2017/18 startet am 12. Juni um 10.00 Uhr - zunächst in den Vorverkaufsstellen im Großraum Hamburg, der Online-Verkauf wird um 18.00 Uhr freigegeben.
«Das große Besucherinteresse aus Hamburg und aus aller Welt ermöglicht es uns, erneut ein dichtes, vielfältiges und spannendes Programm vorzulegen», sagte Lieben-Seutter. So gastieren 20 Top-Orchester aus aller Welt, darunter zwei aus den USA (Cleveland und Philadelphia), drei aus London sowie Spitzenensembles aus St. Petersburg und Perm, aus Montreal, Amsterdam, Rom, Birmingham, Zürich, Berlin, Leipzig und München. Allein drei Abende bestreitet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks aus München.
Mehrere Themenfestivals - etwa zur Musik des Kaukasus, zu Schuberts «Winterreise» oder zu böhmischer und tschechischer Kammermusik - werden flankiert von Musikerporträts, etwa des Komponisten und Dirigenten Peter Eötvös, der Pianisten Daniil Trifonov und Murray Perahia oder des Baritons Matthias Goerne. Auch Woody Allen hat am Montag angekündigt, dass er am 11. Juli mit seiner New Orleans Jazz Band in der «Elphi» auftreten möchte.