Neubrandenburg (dpa/mv) - Das Ufer des Tollensees und die Hallen des Ex-Panzerreparaturwerks in Neubrandenburg werden im Juli zum «musikalischen Kreativraum für junge Menschen». Anlass ist das erste Detect Classic Festival, zu dem Musiker, Leute aus der Gründerszene und viele interessierte Gäste erwartet werden, wie ein Sprecher der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch bei der Programmvorstellung sagte.
Unterschiedliche Genres sollen mit Klassik, elektronischer und anderer Musik experimentieren, Start-up-Firmen vorstellen und Panzerhallen zu Fantasiewelten verwandeln. Veranstalter sind die Klassik-Festspiele, die junge norddeutsche Philharmonie sowie das Berliner STEGREIF.orchester.
Das Treffen vom 26. bis 28. Juli wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert. «Es gibt wohl kaum einen besseren Ort, an dem sich Innovationskraft, Experimentierfreude und Kreativität so gut mit Klassik verbinden lässt», erklärte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos). Die Festivalidee stammt aus Berlin. Damit wollen die Festspiele unter anderem junges Publikum stärker für Klassik interessieren. Das neue Format sei für Freigeister, Entdecker, Neugierige, Junge und Junggebliebene gedacht, meinte Festspiel-Intendant Markus Fein.
Allein das Musikprogramm umfasst mindestens zehn Konzerte, auch experimenteller Art. Dazu kommen Gesprächsrunden, Workshops und Ausstellungen. Das Reparaturwerk Neubrandenburg (RWN) war mit 5000 Beschäftigten einer der größten Rüstungsbetriebe der Staaten des Warschauer Vertrages. Das Werk entstand nach 1950 dort, wo zuvor eine Torpedoversuchsanstalt war. Nach 1990 wurde das RWN erst kleiner, dann geschlossen. Die Stadt übernahm Teile des Geländes. Es soll ein Wohn-, Gewerbe-, Künstler- und Szeneviertel entwickelt werden.