Dresden/Freiberg - Zu Ehren des Orgelbauers Gottfried Silbermann (1683-1753) reisen im September namhafte Künstler und Ensembles nach Sachsen. Wie die Organisatoren der 23. Silbermann-Tage am Mittwoch in Dresden bekanntgaben, steht das Festival vom 4. bis 15. September unter dem Motto «Musik & Macht».
Der barocke Orgelbaumeister Gottfried Silbermann (1683-1753) dient Sachsen weiter als musikalischer Botschafter. Zur 23. Ausgabe der Silbermann-Tage kommen im September namhafte Künstler und Ensembles in den Freistaat. Am Mittwoch kündigten die Verantwortlichen 30 Veranstaltungen im Zeitraum vom 4. bis zum 15. September an. Gäste sind demnach unter anderem das Capricornus Consort Basel, der Thomanerchor Leipzig, die Organisten Ludger Lohmann und Lorenzo Ghielmi sowie das russische Tanztheater Derevo.
Das Festival steht unter dem Motto «Musik & Macht» und soll nicht nur der Frage nachgehen, welche Macht Musik über Menschen hat. Vielmehr stellen die Organisatoren auch Werke vor, die den Mächtigen einst dienten. «Musik übt auf Menschen eine unmittelbare Macht aus», sagte Albrecht Koch, künstlerischer Leiter der Silbermann-Tage. Mit vielen Melodien verbinde man Erlebnisse und Ereignisse. Zugleich sei Musik immer auch ein Mittel zur Repräsentation gewesen. Silbermann habe das geschickt ausgenutzt und gute Kontakte zu Höfen gepflegt.
Zur Eröffnung am 4. September im Freiberger Dom erklingt «Musik für Könige.» Dabei ist unter anderem das «Te Deum» von Marc-Antoine Charpentier zu hören, das zur Fanfare der Eurovision wurden. Bachs h-Moll-Messe wird in ihrer Urfassung aufgeführt. Sie war einst dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken gewidmet. Das Konzert «Viva la Música» geht am 14. September in Freiberg Spuren eines Mannes nach, der als berühmtester Student der hiesigen Bergakademie gilt: Alexander von Humboldt. Zum 250. Geburtstag des Forschers an diesem Tag spielt das Ensemble Seconda Pratica aus Amsterdam Barockmusik aus Süd- und Lateinamerika.
Spielorte des Festivals sind neben Freiberg, Dresden und Schneeberg unter anderem auch kleine Orte wie Langhennersdorf, Forchheim, Bieberstein und Reinhardtsgrimma. Während des Festivals findet auch der Internationale Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb statt, zu dem 30 Organisten aus aller Welt erwartet werden. Die Veranstalter rechnen wie bei der vergangenen Ausgabe 2017 mit 7000 Besuchern. Schirmherr ist Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU). Er lobte am Mittwoch das Festival als «wunderbare Symbiose zwischen Geschichte und Zukunft, Tradition und Gegenwart».