Magdeburg - Die Magdeburger Telemann-Festtage widmen sich in diesem Jahr dem Verhältnis von Georg Philipp Telemann zu seinem vor 300 Jahren geborenen Patenkind, dem Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Sohn von Johann Sebastian Bach. Beide Komponisten tauschten sich nach Angaben der Veranstalter rege aus. Einen Eindruck davon können die Besucher in etwa 45 Veranstaltungen gewinnen, die das Festival bis zum 23. März auf die Beine stellt. Dafür wurden mehr als 530 Künstler aus etwa 20 Ländern engagiert.
Zum Auftakt der 22. Festtage wird der international renommierte belgische Oboist Paul Dombrecht am Freitag (14. März) mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Musiker erhält die mit 2500 Euro dotierte Ehrung beim Eröffnungskonzert im Magdeburger Opernhaus. Die Jury würdigt damit seine feinfühligen und Eleganz verströmenden Interpretationen. Er habe international die Auseinandersetzung mit dem Werk des in Magdeburg geborenen Barockkomponisten Telemann (1681-1767) befruchtet, befand die Jury.
Der wissenschaftliche Leiter des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung, Carsten Lange, hat «klingende Fußnoten» zu Briefwechseln zwischen Telemann und dessen Patensohn Carl Philipp Emanuel Bach angekündigt. Der Schriftwechsel sei sehr gut dokumentiert. Telemann begleitete den Sohn von Johann Sebastian Bach künstlerisch sowie sozial als Pate von 1714 an. Er half dem Jüngeren finanziell wie auch mit Kontakten.
Die Telemann-Festtage verfügen nach Angaben der Stadt Magdeburg über einen Etat von rund 600 000 Euro. Die 21. Telemann-Festtage im Jahr 2012 hatten rund 7500 Menschen besucht.