Die Festivalsaison in Thüringen geht langsam in die Vollen: Weltmusik mit besonderem Schwerpunkt wird dieses Jahr in Rudolstadt geboten. Auch die Kulturarena Jena hat Ungewöhnliches im Programm.
Rudolstadt/Jena - Für Fans von Weltmusik und generell Kulturhungrige sind die Termine im Kalender längst markiert: Die Starts der Kulturarena Jena und des Rudolstadt Festivals stehen vor der Tür.
In Rudolstadt sind alle 20.000 Dauerkarten für das nach eigenen Angaben größte Festival für Folk-, Roots- und Weltmusik in Deutschland bereits ausverkauft. Mit einem regulären Ticketpreis von 123 Euro für alle vier Festivaltage seien die Eintrittskosten im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten worden, sagt Festival-Pressesprecherin Petra Rieß. «Grundsätzlich wird alles teurer und viele Veranstalter leiden unter mangelnden Vorverkaufszahlen, aber wir sind etabliert und haben unser festes Publikum.» Noch erhältlich seien Tageskarten für zehn Euro, diese gelten aber nur für den Bereich der von Straßenmusikern bespielten Innenstadt.
Junges Folkorchester und besonderer Schwerpunkt
Vom 4. bis 7. Juli sind etwa 120 Bands und Einzelkünstler beim Festival zu Gast. Das Jugendfolkorchester hat Premiere in Rudolstadt: Erstmals treten dabei Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 12 und 25 Jahren mit Dudelsäcken, Geigen und anderen Instrumenten zusammen auf. Julian Marley, der Sohn von Reggae-Legende Bob Marley, bestreitet das Eröffnungskonzert.
Länderschwerpunkt ist in diesem Jahr Deutschland. «Wir begeben uns auf die Suche danach, was deutsche Musik ist und zeigen mit den Künstlern auf, wie bunt diese ausfällt», so Rieß. Die bayrische Hip-Hop-Band Dicht und Ergreifend und die Mannheimer Musikerin Paula Carolina sind dabei, aber auch die Sängerin Ki'luanda mit afrikanischen Wurzeln aus Nürnberg und die schon lange in Deutschland lebende ukrainische Musikerin Leléka.
Silbermond-Karten in Jena schon weg, andere Tickets noch zu haben
Knapp sieben Wochen vom 3. Juli bis 18. August bietet die Kulturarena Jena wieder Konzerte und mehr. «Für größere Acts wie Silbermond, Element of Crime, Faber oder auch Giant Rooks sind die Karten bereits ausverkauft», sagt Kulturarena-Sprecherin Anna Fuhlbrügge. Für kleiner und nicht ganz so bekannte Künstler sei der Vorverkauf bisher nicht ganz so stark angelaufen.
Auch die Kulturarena verweist auf steigende Kosten. «Personal, Technik, alles ist deutlich teurer geworden, das betrifft alle Veranstalter», so Fuhlbrügge. Die Kulturarena, hinter der ein städtischer Eigenbetrieb steht, sei aber nicht darauf angelegt Gewinn zu erwirtschaften. «Wir kalkulieren so, dass wir nicht mit einem Minus herausgehen und versuchen, immer die Ticketpreise so günstig wie möglich zu halten.» Dass die Eintrittskosten für verschiedene Künstler unterschiedlich ausfielen, habe mit den jeweiligen Vertragskonditionen zu tun.
Bekannter Schauspieler aus Oscar-Film
Mehr als 30 Konzerte stehen in diesem Jahr unter anderem auf dem Programm. Unter anderem sind The Notwist, Olli Schulz uns Kettcar dabei. Ein ungewöhnliches Format können Besucher bei The Woods of Birnam erleben. «Das ist kein normales Konzert, sondern eine besondere Produktion mit Theater und Interpretationen von Shakespeare-Texten», so Fuhlbrügge. Mit dabei ist der aus dem mit einem Oscar prämierten Spielfilm «The Zone of Interest» bekannte Schauspieler und Musiker Christian Friedel.