Unter dem Titel "Eine feste Burg ist unser Gott" hat ein Festkonzert am Mittwoch das Themenjahr "Reformation und Musik" in Thüringen eingeläutet. Musik sei in der Reformationszeit ein "wirkungsvolles Medium" für wichtige Botschaften gewesen, sagte Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Mittwoch in der Erfurter Thomaskirche. Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, nannte Musik einen bedeutenden "Identitätsstifter", damals wie heute.
Im Rahmen des Festkonzertes wurde das vom Landesmusikrat Thüringen und dem Deutschen Komponistenverband eigens für das Themenjahr zusammengestellte Luther-Chorbuch "…ich kann nicht anders!" vorgestellt. Die Sammlung zeige, wie Reformation heute klinge und biete einen neuen Zugang zu vermeintlich alten Themen, sagte Matschie. Die Kompositionen nähmen Worte aus Schrift und Tradition auf und ließen sie ins Heute hinein erklingen, sagte Junkermann.
Die 20 neuen Lieder zu Luther und der Reformation richten sich vor allem an Laienchöre und Kirchenkantoreien. Vier der Kompositionen wurden im Rahmen des Eröffnungskonzertes uraufgeführt.
In den kommenden Monaten sind allein im Freistaat anlässlich des Themenjahres 227 Einzelveranstaltungen geplant. Dazu gehören neben 120 Konzerten auch Ausstellungen, Tagungen und Vorträge. Die seit 2008 laufende Lutherdekade wird bis zum 500. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag im Oktober 2017 fortgeführt.
Jedes Jahr wird dabei die Reformation mit wechselnden Themenschwerpunkten vorrangig in den "Lutherländern" Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, aber auch deutschlandweit gefeiert. "Die Lutherdekade eröffnet uns die Chance, einen eigenen Zugang zu reformatorischen Inhalten zu finden", sagte Matschie.
Als großes bundesweites Projekt für das Themenjahr 2012 plant die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) für jeden Tag in diesem Jahr ein Konzert, das von einer der evangelischen Landeskirchen veranstaltet wird.