Dresden - Die Dresdner Musikfestspiele 2015 bieten unter dem Motto «Feuer Eis» ein Spiel mit den Temperamenten und Temperaturen der Musik. Der Jahrgang (13. Mai bis 7. Juni) setze dem Unwort der Politik vom Nord-Süd-Gefälle die klingenden Kontraste zwischen der Musik des Nordens und Südens entgegen, sagte Intendant Jan Vogler am Dienstag.
»Feuer Eis« - Die 38. Dresdner Musikfestspiele vom 13. Mai bis 07. Juni 2015
Die 38. Saison der Dresdner Musikfestspiele lädt vom 13. Mai bis 07. Juni 2015 zu einer facettenreichen Reise zwischen Feuer und Eis, zu einem Spiel mit den Temperamenten und Temperaturen der Musik des Nordens und des Südens ein. Intendant Jan Vogler präsentierte heute das dichte und farbige Programm:
»Dem von der Presse geprägten Unwort ›Nord-Süd-Gefälle‹ möchten wir die wunderbaren, klingenden Kontraste zwischen der Musik des Nordens und Südens entgegensetzen. Kulturell ist diese Nord-Süd-Verbindung in Europa eine der wichtigsten ›Inspirationsstraßen‹ der Welt, auch Dresden profitierte immer stark von diesem Austausch. Dieser Gedanke hat uns bei der Auswahl der Werke, Programme und auftretenden Orchester, Dirigenten, Solisten und Ensembles interessiert und inspiriert.«
Fantastische Interpreten erwecken dieses Bild mit großer stilistischer Vielfalt zum Leben: allen voran die beiden weltberühmten »Orchester in Residenz« 2015, das Philadelphia Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin und das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Sir Antonio Pappano. Aber auch die fein abgestimmten Programme des Helsinki und Venice Baroque Orchestra oder des Schwedischen Rundfunk-Sinfonieorchesters mit Daniel Harding und Nikolaj Znaider sowie Konzerte mit Ausnahmekünstlern wie Arve Henriksen, Avi Avital, Mariza oder Olga Peretyatko.
»Bei den Musikfestspielen verbindet sich ihre künstlerische Ausstrahlung mit der besonderen Aura und Geschichte der jeweiligen, wie maßgeschneiderten Spielstätte zu einem kraftvollen Erlebnis, das durch seine Ausschließlichkeit Künstler und Zuhörer auf besondere Weise verbindet«, so Jan Vogler zu der Bedeutung der Spielstätten für die Programmdramaturgie.
Das Dresdner Festspielorchester: Eröffnungsgala und Schumann in Dresden
Auch im vierten Jahr seines Bestehens versammelt das Festspielorchester versierte Musiker der historisch informierten Aufführungspraxis. 2015 stehen Schumann und dessen Dresdner Schaffen im Mittelpunkt. Im Konzert am 17. Mai in der Semperoper treffen das Orchester und Ivor Bolton auf die Ausnahmegeigerin Isabelle Faust in Beethovens Violinkonzert.
Für die Eröffnungsgala am 14. Mai verwandeln die Festspiele die Messe Dresden mit einem fantasievollen Bühnen- und Raumkonzept in einen stimmungsvollen Konzertsaal. Auch hier spielt - zum ersten Mal zu diesem Anlass - das Festspielorchester. Auf der Bühne verbindet sich die Ausstrahlung international renommierter Künstler wie Simone Kermes oder der Street Dancer Lil Buck mit einem Tanz-Projekt und den ersten Begegnungen Dresdner Schülerinnen und Schülern mit klassischer Musik. Ganz in diesem Sinne spricht diese »Gala für alle« verschiedenste Publikumskreise an, um gemeinsam die Eröffnung zu feiern.
Bernsteins »A Quiet Place«
Dresdner Erstaufführung mit Kent Nagano und Georges Delnon
Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen bietet den Musikfestspielen die »Werkstatt« für kreative Prozesse und ist somit prädestiniert für die Neuinterpretation von Leonard Bernsteins »A Quiet Place« am 03. Juni, einem der wichtigsten Opernwerke der amerikanischen Moderne. Die musikalische Leitung übernimmt der designierte Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper Kant Nagano, der selbst eng mit dem Komponisten für dieses Werk zusammenarbeitete. Für die packende Regie dieser Studie über eine zerbrechende Vorstadt-Familie zeichnet Georges Delnon verantwortlich.
»MusiX«
Das neue Education-Programm »MusiX« hält mit vielen Zusatzangeboten und Formaten für jeden Besucher etwas bereit: Einführungen, Künstlerbegegnungen oder Workshops eröffnen Zugänge zu klassischer Musik; im Dialog mit Bildender Kunst oder Wissenschaft und im Austausch mit Partnern wie den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden oder der TU Dresden eröffnen sich neue Perspektiven. So gibt es z.B. im Rahmen der Reihe »Sound & Science« ein Wiedersehen mit der »Bohème 2020«, die junge Talente verschiedener Sparten versammelt, einen energiegeladenen künstlerischen Austausch initiiert und der Spontanität Raum gibt.