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Franz Xaver Wolfgang Mozart: Vom schweren Leben als Sohn eines Genies
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Franz Xaver Wolfgang Mozart: Vom schweren Leben als Sohn eines Genies

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Salzburg - Mozart hat seinen jüngsten Sohn kaum erlebt. Schon vier Monate nach dessen Geburt starb das Genie. Doch für den Sohn war das übermächtige Vorbild des Vaters ein lebenslanger Schatten. Die Stiftung Mozarteum widmet sich jetzt in einer Schau dem Mozart-Sohn Franz Xaver Wolfgang.

Wie lebt es sich als Sohn eines Genies - gerade wenn man in dessen Fußstapfen steigt? Franz Xaver Wolfgang Mozart (1791-1844) konnte als jüngster Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart ein Lied davon singen. «Er hat sehr gelitten und sich selbst immer wieder mit seinem Vater verglichen», sagt Kurator Armin Brinzing von der Stiftung Mozarteum. Die Stiftung widmet sich nun in der Schau «Franz Xaver Mozart - Ein Komponist von "geringen" Fähigkeiten?» im Mozart-Wohnhaus in Salzburg dem Leben des Sohnes. 30 Ausstellungsstücke - von Notenhandschriften über Briefe, Dokumente und Gemälde - sollen bis Mitte September einen kleinen Einblick in das Leben des Pianisten und Komponisten geben.

Franz Xaver Wolfgangs sehr kritische Selbsteinschätzung habe auch den ergänzenden Titel der Schau geprägt, sagte Brinzing. 1839 habe Mozart junior den Auftrag zu einer Fest-Komposition aus Anlass der Enthüllung eines Mozart-Denkmals unter Hinweis auf seine «geringen» Fähigkeiten abgelehnt. Schließlich habe er dann aber doch ein Musikstück geliefert, indem er zwei Werke seines Vater neu arrangiert habe. Mutter Constanze hatte dem Kind, das eben kein Wunderkind war, früh die besten Lehrer wie den Star-Komponisten Antonio Salieri besorgt. «Er hatte schließlich Achtungserfolge, aber keinen großen Erfolg», sagt Brinzing.

150 Werke hat Franz Xaver Wolfgang, der viele Jahre fernab von Wien als Klavierlehrer in Lemberg (damals Galizien) in den Diensten eines polnischen Grafen stand, im Laufe seines Lebens komponiert. Vor allem das «2. Klavierkonzert» gilt laut Brinzing als «ansprechende und gediegene Komposition». An einem Magenleiden - möglicherweise ein stressbedingtes Magengeschwür - starb Franz Xaver Wolfgang 1844. Zuletzt hatte er noch verfügt, dass wesentliche Teile aus dem Nachlass des Vaters in Salzburg aufbewahrt werden sollten. So verfügt die Stiftung mit 200 Mozart-Briefen über die größte Sammlung an handschriftlichen Zeugnissen des Musikgenies.

 

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