Dresden - Joachim Gauck hat beim Benefizkonzert des Bundespräsidenten in Dresden die gesellschaftliche Bedeutung von Musik und Kunst hervorgehoben. Große Kunst weite den Blick und könne die Herzen erfüllen, sagte Gauck am Sonntag (10.6.) in der Semperoper. Kunst könne die Menschen hochherzig werden lassen. "Wer hochherzig ist, nimmt auch die anderen in den Blick. Die, die Hilfe brauchen", betonte das Staatsoberhaupt.
Vor dem ausverkauften Konzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Leitung von Christian Thielemann hatten Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Oberbürgermeisterin Helma Orosz (beide CDU) Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt vor der Semperoper in der Dresdner Altstadt begrüßt. Der Bundespräsident trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Anschließend stand die 8. Symphonie von Anton Bruckner auf dem Programm.
Das Staatsoberhaupt setzte in der sächsischen Landeshauptstadt die Tradition der Benefizkonzerte des Bundespräsidenten fort. Der Erlös soll an den Verein "wellcome" gehen, der Eltern in den ersten Wochen nach der Geburt ihres Kindes im Alltag unterstützt und so die Freude am Nachwuchs stärken will.
Die Matinee in Dresden war das erste Benefizkonzert seit Gaucks Amtsantritt. Die Reihe "Benefizkonzert des Bundespräsidenten" geht auf den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zurück, der die Konzerte seit 1988 jährlich in Berlin ausrichtete. Bundespräsident Horst Köhler hatte entschieden, die Konzerte zweimal im Jahr in den Bundesländern zu veranstalten.
Gauck sagte, von Weizsäcker habe mit dem Benefizkonzert eine der schönsten und in bestimmter Hinsicht auch klügsten Traditionen begründet. Für das nächste Konzert haben der Bundespräsident und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nach Halle eingeladen. Am 7. September stehen in der Georg-Friedrich-Händel-Halle Werke von Händel, Beethoven und Dvorak auf dem Programm. Es spielt die Staatskapelle Halle.