Seoul - Zum Auftakt ihrer Konzertreihe in Fernost hat die Staatskapelle Berlin mit dem Dirigenten Christian Thielemann die Zuhörer in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul begeistert. Für seinen ersten Auftritt in Südkorea überhaupt gab es am Montag für das Orchester der Berliner Staatsoper Unter den Linden minutenlangen Applaus.
Auf dem Programm des ersten Konzerttags standen die ersten beiden Symphonien von Johannes Brahms. Schon die Aufführung der 2. Symphonie vor der Pause wurde in der gut gefüllten, wenn auch nicht ganz ausverkauften Lotte Concert Hall mit «Bravo»-Rufen quittiert. Der Konzertsaal mit seinen mehr als 2000 Sitzplätzen befindet sich im 8. Stock eines Luxus-Kaufhauses, das direkt neben dem imposanten, über 555 Meter hohen Lotte World Tower steht.
«Heute Abend spielen wir das erste Konzert in Südkorea in der 450-jährigen Geschichte der Staatskapelle Berlin», sagte Thielemann vor dem Konzert. Der dunkle Klang des Orchesters eigne sich hervorragend für Brahms. Am Mittwoch sollen die Symphonien Nummer 3 und 4 zur Aufführung gebracht werden, bevor das Orchester weiter nach Japan reist.
Thielemann springt bei den Konzerten in Seoul, Kumamoto, Osaka und Tokio für den erkrankten Chefdirigenten Daniel Barenboim ein. «Südkorea ist eine der klassikbegeistertsten Regionen überhaupt und wir wollten schon seit vielen Jahren hierher kommen», sagte der Berliner Staatsopern-Intendant Matthias Schulz. Sie seien Thielemann dankbar, dass er erneut kurzfristig eingesprungen sei. Thielemann, der Chef der Sächsischen Staatskapelle Dresden ist, gilt als potenzieller Nachfolger Barenboims.