Halle - In Halle treffen sich Barock-Musikfans aus aller Welt zum Festival. In der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel wird vor allem sein Opernwerk gepflegt. Themen aus der Mythologie bestimmen in diesem Jahr das Programm der Händel-Festspiele in Halle. Es steht unter dem Motto «Geschichte-Mythos-Aufklärung». Eröffnung ist an diesem Freitag.
Bis zum 12. Juni bietet das Festival in der Geburtsstadt des Barock-Komponisten 120 Veranstaltungen, darunter fünf neue szenische Opernaufführungen. Eine Rarität ist Händels Oper «Didone Abbandonata». Das für eine Londoner Aufführung von Händel bearbeitete Werk des italienischen Komponisten Leonardo Vinci wurde nach den Angaben von Festival-Chef Clemens Birnbaum seit 1737 nicht mehr aufgeführt. Es erklingt jetzt erstmals in Deutschland.
Neuer Veranstaltungsort ist das historische Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Das französische Ensemble Philidor verbindet in seiner Aufführung Barockoper und Marionettenspiel. Besondere Würdigung bekommt der Stadtsingechor von Halle, der in diesem Jahr sein 900-jähriges Bestehen begeht. Er gehört damit zu den ältesten Knabenchören in Deutschland. Die jungen Sänger treten bei der traditionellen Feierstunde am Händel-Denkmal sowie beim großen Abschlusskonzert auf.
Im vorigen Jahr waren mit 51 000 Besuchern so viele Musikfreunde zu dem Barock-Festival gekommen, wie seit zehn Jahren nicht mehr.