Hanau - Die Uraufführung des Grimm-Musicals «Jacob und Wilhelm - Weltenwandler» ist auf begeisterte Resonanz gestoßen. Das Publikum feierte das Eröffnungsstück der 35. Brüder-Grimm-Festspiele in Hanau am Freitagabend mit stehenden Ovationen, Jubel und lang andauerndem Applaus.
Trotz fast winterlicher Temperaturen bei dem Open-Air-Festival riss die magische Geschichte um die Märchensammler unter der Regie von Jan Radermacher die teils in Decken gehüllten Zuschauer musikalisch wie von der Inszenierung her mit.
In dem Stück geraten die berühmten Brüder selbst während ihrer Arbeit über eine magische Spindel in eine bunte Märchenwelt. Dort sehen sie sich unter anderem der bösen Ur-Hexe Tredecima gegenüber, die sich so gar nicht in ein Buch sperren lassen will und ihrerseits einen Ausflug in die Menschenwelt wagt. Die Vollendung und Erinnerung der inzwischen weltberühmten «Kinder- und Hausmärchen» wird schließlich für alle Seiten zu einem Kampf um Leben und Tod.
Neben dem von einer Live-Band begleiteten Musical für Erwachsene und ältere Kinder sind bis zum 28. Juli noch andere Schauspiele im überdachten Amphitheater im Park von Schloss Philippsruhe zu sehen. Es stehen unter anderem «Schneewittchen» und «Die Bremer Stadtmusikanten» auf dem Programm. In der Reihe «Grimm Zeitgenossen» wird das Schiller-Drama «Maria Stuart» gezeigt, in der Reihe «Junge Talente» ist «Die Leiden des jungen Werther» zu sehen.
Die Festspiele zu Ehren der in Hanau geborenen Brüder Grimm werden seit 1985 veranstaltet. Die Vorführungen wurden im vergangenen Jahr laut Veranstalter von 81 400 Menschen besucht, das war im Vergleich zum Jahr 2017 ein Besucherplus von 7,5 Prozent.