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Jazzfest Berlin. Foto: Basche
Jazzfest Berlin. Foto: Basche
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„Haus of Jazz“ eröffnet das Jazzfest Berlin 2018

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Die Berliner Festspiele kündigen die zentralen Themen und die ersten Namen von Künstler*innen des Jazzfest Berlin 2018 unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer an. Das Gesamtprogramm des Festivals wird am 3. September veröffentlicht. Der Kartenvorverkauf startet am 8. September.

Die 55. Ausgabe des Jazzfest Berlin unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer findet vom 1. bis 4. November 2018 statt und präsentiert über 30 Bands und Projekte mit Musiker*innen aus über 15 Ländern im Haus der Berliner Festspiele und an weiteren Orten in der Stadt. Das Festival widmet sich gezielt Künstlerfamilien, setzt thematische Schwerpunkte, schmiedet neue Allianzen und Kooperationen, präsentiert zahlreiche Deutschlandpremieren und Uraufführungen, Installationen, Talks und Filme – hinterfragt, diskutiert und tanzt.

Gleich zum Festivalstart am 1. November öffnet das  Haus der Festspiele seine Türen mit einem über 5-stündigen Konzerterlebnis, das mit neun Acts auf insgesamt fünf Bühnen das „Haus of Jazz“ zum Erklingen bringt.

Nadin Deventer: „Ich möchte mit meiner ersten Festivalausgabe neue Begegnungs- und Freiräume für die Künstler*innen und das Publikum schaffen. Zahlreiche internationale Musiker*innen sind unserer Einladung gefolgt, für einen mehrtägigen kreativen Austausch nach Berlin zu kommen. Auf diese neuen Kreationen und die weiteren Premieren freue ich mich ganz besonders. Wir konnten eine Vielzahl an Künstler*innen für das Festival gewinnen, die sich politisch bekennen und die künstlerische Auseinandersetzung mit den brisanten Themen unserer Zeit suchen. Diese Themen greifen wir auf und vertiefen sie im Rahmenprogramm des Festivals. Ich hoffe, dass das Jazzfest Berlin 2018 auf diese Weise zu einem herausfordernden und bereichernden Erlebnis wird!“

Thomas Oberender: „Mit mutigen Ideen gibt Nadin Deventer dem Jazzfest Berlin ein neues Gesicht und wird mit neuen transatlantischen und europäischen Kooperationsprojekten die in Berlin kreierte Musik weit über die Grenzen der Stadt hinaus strahlen lassen. Mit zur Reichweite des Festivals tragen unsere Medienpartner der ARD und des Deutschlandradio bei, die durch ihre Live-Übertragungen das Festival deutschlandweit miterlebbar machen. Ich freue mich auch, dass das Jazzfest Berlin als erstes Jazzfestival in Deutschland jetzt offiziell Partner der keychange Initiative ist.“

When did your heart break?*
Ausgehend von einem audio-visuellen Auftragswerk von Jason Moran und den Filmemachern John Akomfrah und Bradford Young über das Leben des Visionärs James Reese Europe und seine Harlem Hellfighters – mitinitiiert und koproduziert von serious/London Jazz Festival, 14-18 NOW und dem Kennedy Center in Washington – richtet das Jazzfest Berlin mit insgesamt vier herausragenden Künstler*innenpersönlichkeiten den Blick auf die Entstehung und Emanzipation der afroamerikanischen Musik der letzten 100 Jahre bis hin zu aktuellen Vertreter*innen des Afrofuturismus. Dabei gehört zu den Höhepunkten das erstmalige Aufeinandertreffen der spoken word Künstlerin und Elektronikerin Camae Ayewa aka Moor Mother mit Jazz-Legende Roscoe Mitchell.

Fly or Die**
Die Chicagoer Szene bildet mit insgesamt sieben Acts einen weiteren Schwerpunkt beim diesjährigen Jazzfest Berlin. In einer Sonderausgabe des Exploding Star Orchestra vereinen sich unter der Leitung Rob Mazureks erstmalig neun Musiker*innen aus Chicago mit sechs Berliner Musiker*innen zum Exploding Star International. Diese Reise zu den Sternen im Sun Ra‘schen Sinne hat nach erfolgter Einladung vom Big Ears Festival gute Aussichten, im nächsten Jahr in Knoxville/Tennessee und in Chicago fortgesetzt zu werden. Tief in den Untergrund hingegen zieht es das Berliner KIM Collective, das sich beim Jazzfest Berlin 2018 erstmals als künstlerische Einheit artikulieren wird: Auf der Unterbühne des Festspielhauses lassen die 13 Musiker*innen ihr ganz eigenes Paralleluniversum entstehen.

God at the Casino***
Mit insgesamt zwölf Formationen ist auch die europäische Szene von Griechenland bis Norwegen beim diesjährigen Festival sehr stark vertreten. Die erste Edition von „melting pot:made in Berlin“ führt Musiker*innen aus Oslo, Breslau, Gent und Berlin zusammen, bevor das Projekt kurz danach als europäische Kooperation mit Neuauflage in Breslau Station machen wird. Getanzt wird auch: zu später Stunde im Haus der Berliner Festspiele zu Ragtime aus Polen und zum schrillen Musik-Cocktail der Band Freaks aus Frankreich. An anderer Stelle heizen die Punk-Jazzer des WorldService Project mit britischem Humor dem Publikum ein. Auf die Extravaganz folgt die Introversion mit von estnischer Kirchenmusik geprägten Klängen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Erstmals wird hierzulande die Estin Maria Faust in kammermusikalischer Sextettbesetzung und die aus der Elektronik-Szene bekannte Kanadierin Kara-Lis Coverdale auf ihrem Ursprungsinstrument, der Orgel, zu hören sein – jeweils mit neuem Werk im Gepäck.

The Absolute Almost****
Last but certainly not least beehrt uns mit Mary Halvorson die Ausnahmegitarristin der Stunde über die gesamte Festivalzeit als zweite Artist in Residence in der Geschichte des Jazzfest Berlin. Diese vielseitige Komponistin und Bandleaderin aus New York City wird in mehreren Formationen auftreten sowie in Talks und Workshops zu erleben sein. Mary Halvorson beschließt mit der Europapremiere ihres Oktetts das Festival. 

Das komplette Festivalprogramm wird am 3. September veröffentlicht. Der Kartenvorverkauf startet am 8. September.

Die Zitate im Text stammen von:
*Moor Mother
**Jaimie Branch
***Hermia/Darrifourcq/Ceccaldi

****Mary Halvorson

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