Mit rund 1.200 Veranstaltungen wird von heute bis Sonntag bundesweit der Tag der Musik unter dem Motto „Ohne Musik keine Bildung“ gefeiert. Die Vielfalt der Veranstaltungen reicht von Sinfoniekonzerten großer Rundfunkklangkörper über Schülervorspiele an Musikschulen bis hin zu Workshops für Afrikanisches Trommeln.
Ziel der Initiative des Deutschen Musikrates ist es, den Reichtum der Kulturellen Vielfalt in unserem Land in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und auf die Notwendigkeit der Verbesserung von Rahmenbedingungen hinzuweisen.
Flashband in Berlin
Nach dem großen Erfolg der Flashband im letzten Jahr ruft der Deutsche Musikrat auch in diesem Jahr im Rahmen des Tages der Musik wieder alle Berlinerinnen und Berliner auf, gemeinsam ihre Instrumente oder die eigene Stimme zum Klingen zu bringen. Die Flashband, der musikalische Flashmob, wird am Freitag, 17. Juni 2011 um 17.00 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin musizieren. Alles, was klingt, ist erlaubt und jeder, der mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen!
Auf dem Programm stehen die Tag der Musik-Hymne (Melodie von Edward Elgar, „Pomp and Circumstance“), „Free Electric Band“ von Albert Hammond und „Die perfekte Welle“ von Juli. Die Noten können hier heruntergeladen werden.
Sondersendung Deutschlandradio Kultur
Als Medienpartner des Tages der Musik wird Deutschlandradio Kultur am Sonnabend, 18. Juni 2011 von 21.15 bis 22.30 Uhr eine Sondersendung zum Tag der Musik ausstrahlen. Im Fokus der Sendung stehen sowohl Berichte von Veranstaltungen zum Tag der Musik in Berlin, München und Hamburg, als auch Gespräche und Statements mit Persönlichkeiten aus dem Musikleben.
Gesendet wird live unter der Moderation von Stefan Lang und Ruth Jarre aus der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Gesprächsgäste werden Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Stefan Malzew, Operndirektor des Landestheaters Neustrelitz, Jörg-Peter Weigle, Rektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und das Ensemble Trombone Unit sein. Darüber hinaus werden viele weitere Gäste zugeschaltet.
Stimmen aus der Politik
Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages:
„’Ohne Musik keine Bildung’: Das Motto, unter dem der Deutsche Musikrat in diesem Jahr zum Tag der Musik einlädt, wirkt vielleicht als stark übertrieben, betont aber zu Recht die herausragende Bedeutung von Kreativität und Fantasie für die Persönlichkeitsentwicklung. Das Miteinander in der Musik, ob beim Singen oder Musizieren, fördert die Entwicklung kognitiver und sozialer Fähigkeiten. Deshalb hat mich die inzwischen vielerorts erfolgreiche Initiative, jedem Kind ein Instrument in die Hand zu geben, von Beginn an so begeistert. Sie ermöglicht kulturelle Teilhabe unabhängig vom Geldbeutel. Der Tag der Musik setzt ein besonderes Signal für die Sicherung der kulturellen Bildung und den Reichtum an Kultureller Vielfalt in Deutschland, von dem ich mir wünsche, dass es politisch Gehör findet. Sicher bin ich mir indes, dass die zahlreichen Veranstaltungen bundesweit wieder hunderttausende Musikbegeisterte erreichen werden – und dabei vor allem eines vermitteln: Musik bildet nicht nur, sie macht einfach auch Spaß.“
Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien:
„An jedem Tag, in jeder Stunde findet in Deutschland Musik statt – in öffentlichen Veranstaltungen, in Bildungseinrichtungen, in den Medien, im privaten Bereich. Musik wird aktiv praktiziert, studiert, komponiert, heruntergeladen oder getanzt. Vor allem aber wurde noch nie mehr Musik gehört als heute. Und trotzdem besteht Anlass zu Sorgen – z. B. um den Zugang zur musikalischen Bildung, um den Schutz kreativer Leistungen, die Finanzierung der kulturellen Infrastruktur oder die Präsenz der unterschiedlichen Musikgenres in den Medien. Der Tag der Musik bietet ein Forum, die außerordentliche Vielfalt der Musik in einem größeren kulturpolitischen Rahmen öffentlich bewusst zu machen und vor allem die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die diese Vielfalt gestalten und organisieren. Es ist ein Tag musikalischer Feste und des Nachdenkens über Musik und ihre Zukunft. Auch deshalb wünsche ich dieser Initiative des Deutschen Musikrates eine nachhaltige Wirkung.“
Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
„Musik ist allgegenwärtig – und trotzdem brauchen wir Initiativen wie den Tag der Musik, um sie zeitweise ganz in den Mittelpunkt zu stellen. Denn der Erhalt der musikalischen Vielfalt, die Förderung von Musik und die Heranführung an Musik sind keinesfalls selbstverständlich. Wenn an Schulen bei überfüllten Lehrplänen gerade bei musischen Fächern gekürzt wird und in Kommunen viele Musikschulen den Sparzwängen zum Opfer fallen, werden Kindern und Jugendlichen wichtige Zugänge zu Musik verwehrt. So wird ihnen nicht nur die Chance genommen, verschiedenste Musikrichtungen kennenzulernen und zu erproben, sondern auch die Möglichkeit, sich durch eigenes Musizieren Anerkennung und Erfolgserlebnisse zu sichern. Hier müssen wir gegensteuern und uns immer wieder aufs Neue den wichtigen Stellenwert von Musik in Erinnerung rufen. Unter anderem durch den Tag der Musik.”
Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
„Wir alle brauchen Musik: um zu genießen und zu entspannen, um zu verstehen und zu lernen. Musik ist aber mehr als Unterhaltung und Entspannung: Musik ist elementar für unsere Gesellschaft, in der es auf Verständnis, Toleranz und kulturelles Miteinander ankommt. Wir brauchen Initiativen wie den Tag der Musik, um die Bedeutung der Musik für unser Leben, für unsere Kultur zu unterstreichen. Der Zugang zu Musik darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Auch nicht in Zeiten knapper Kassen. Denn 'ohne Musik keine Bildung' - das gilt heute mehr denn je.”
Agnes Krumwiede, Kulturpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
„Jedes Kind hat ein Recht auf künstlerische und musikalische Bildung - von der Kita an. Musische Fächer wie Kunst, Theater oder Musizieren müssen deshalb integraler Bestandteil unseres Bildungssystems werden. Damit kulturelle Bildung nicht hauptsächlich vom Einkommen der Eltern abhängt und den Lippenbekenntnissen über die positiven Auswirkungen musischer Bildung endlich Konsequenzen folgen, ist ein gesellschaftliches und politisches Umdenken gefordert. Dazu leistet der Deutsche Musikrat mit dem Tag der Musik bereits seit drei Jahren einen wertvollen Beitrag. Auch in diesem Jahr werden unter dem Motto 'Ohne Musik keine Bildung' wieder zahlreiche Veranstaltungen die Verknüpfung von Herz und Verstand durch Musik thematisieren und eindrucksvoll erlebbar machen."
Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein:
„Musik ist ein menschliches Grundbedürfnis und eine hohe Kunst. Neben den professionellen Musikern sind rund sieben Millionen Deutsche in Musikvereinen und Ensembles aktiv. Musizieren ist für sie ein wichtiger Teil ihres Lebens. Und für uns alle ist dieses Engagement ein großer kultureller Reichtum. Musik stärkt Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. ‚Wehe dem Land, wo man nicht mehr singet!’, mahnte schon der Schriftsteller Johann Gottfried Seume. Der Tag der Musik 2011 ist für mich Anlass, allen zu danken, die uns immer wieder mit ihrem musikalischen Können erfreuen!“
Kurt Beck, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz:
„Jeder, ob Profi oder Laie, kann beim Tag der Musik mitmachen und zeigen, wie viel musikalische Kreativität und Vielfalt in Rheinland-Pfalz beheimatet ist. Der Tag der Musik verdient ein großes Publikum, denn das Musizieren fördert soziale Integration und stärkt gesellschaftliches Miteinander. Man lernt zuzuhören, sich einzubringen und im wahrsten Sinne des Wortes harmonisch miteinander zu sein.“ Außerdem fördere das eigene Musizieren Ausdauer, Koordination, Konzentration sowie den Ausdruck von Emotionen. Die musikalische Bildung dürfe daher keine Frage des Geldbeutels sein, sondern müsse allen Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Ebenso sollten musikalische Angebote für alle Interessierten zugänglich sein.
Weitere Informationen unter Tag der Musik