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Hommage an 100 Jahre Hellerau - Cynetart-Festival für computergestützte Kunst vom Geist des Festspielhauses inspiriert

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Dresden - Die Eröffnung des Festspielhauses Dresden-Hellerau vor 100 Jahren prägt auch den 15. Jahrgang des bevorstehenden Festivals Cynetart für computergestützte Kunst. Vom 16. bis 26. November wird es am Festspielhaus um die Bewegung im Raum und um neue Körperwahrnehmung gehen, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Sie beziehen sich damit auf Theaterpionier Adolphe Appia, der vor 100 Jahren den Bühnenraum revolutionierte und interaktive Formen entwickelte.

Die Cynetart wurde vor 15 Jahren als Antwort auf neue Kunstformen und die beginnende Vernetzung ins Leben gerufen. Fünf Jahre später wurde auf dem Hellerauer Festspielhausgelände die Trans-Media-Akademie (TMA) gegründet, die unter anderem als Veranstalter des Festivals auftritt. Es findet alle zwei Jahre jeweils als Projekt- oder als Wettbewerbsfestival statt.


In diesem Jahr stehen Eigenproduktionen im Mittelpunkt. Sie sind zum Teil im Labor der TMA in Räumen der Deutschen Werkstätten Hellerau entstanden. So auch die Tanzperformance "Slump dance", die zur Eröffnung am Mittwoch (16. November) gezeigt wird. Acht Tänzer steuern mit der Intensität ihrer Bewegungen Geräusche und Lichtfarben. Sie bietet nur ein Beispiel für den spielerischen Umgang mit einer neuen Ästhetik, die die Fortschritte in der Computertechnik in den vergangenen beiden Jahrzehnten ermöglicht haben. Die Internet-Nutzung verführt dabei auch zu solch skurrilen Installationen, bei denen ein Vibrator von einer Porno-Website gesteuert wird.

Klänge bei minimalen Bewegungen

Mit seriösen Absichten werden sich Studenten der Medieninformatik an der TU Dresden für einige Tage in das Festspielhaus regelrecht einschließen, um den Geist des Raumes zu erschließen. Begleitet wird das Programm von Ausstellungen, darunter auch eine Schau von Michael Höpfel, einem "Urvater" der Cynetart von 1997.

Ein von der Bauhaus-Universität Weimar entwickelter "Motion composer" war im Sommer Gegenstand eines Workshops mit Behinderten, dessen Ergebnisse das Festival präsentiert. Er erlaubt elektronische Klangerzeugung mit minimalen Bewegungen. Schnittstellen gibt es im Programm auch zur alternativen Medizin und zur Psychologie.

"Die Cynetart wird mehr und mehr ein Netzwerkprojekt", sagt Projektleiter Thomas Dumke. In diesem Jahr reichten die Kooperationsbeziehungen bis nach Manchester, Riga oder ins ukrainische Dnjepropetrowsk.