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Intendant Fein: Viel Raum für Kreativität in Mecklenburg-Vorpommern

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Schwerin - Der Musikwissenschaftler Markus Fein wird mit dem neuen Jahr offiziell Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Sein Programmheft für 2014 mit einigen Überraschungen für die Festivalbesucher ist auf dem Markt. «Musikfestivals können mehr leisten, als nur Konzerte anzubieten», meint der 42-Jährige. Viele Menschen wollten die klassische Musik und die Musiker besser kennenlernen.

Zuletzt war Fein bei den Berliner Philharmonikern Leiter der Programmplanung. «Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, eines der größten Festivals in Deutschland, sind solide und gesund geführt», urteilt er. Dass das ländliche Mecklenburg-Vorpommern in der Kunst nicht mit ganz großen Zahlen aufwarten kann, ist für Fein kein Nachteil: «In der Großstadt stechen sich die Superlative gegenseitig aus, vieles wird beliebig.»

In der neuen Saison vereinen zwei «Pavillons» unter ihrem Dach verschiedene Künste und Kulturgeschichte: Im «Pavillon Romantik» im Pommerschen Landesmuseum wird Musik der Romantik vor Bildern des Malers Caspar David Friedrich zu hören sei. Im Pavillon «Wiener Klassik» in Ulrichshusen gebe es drei Tage lang Konzerte, unter anderem mit Musik von Franz Schubert zu Projektionen von Bildern seines spanischen Zeitgenossen Francesco Goya, Künstlergespräche mit der Geigerin Julia Fischer und dem Preisträger in Residence, dem Pianisten Igor Levit; auch Literatur hat einen Platz.

Zudem verspricht Fein ganz neue Hörerlebnisse - etwa, indem das Publikum an einem Vormittag mitten im Orchester sitzt. «Die Besucher hören das Orchester aus der Hörperspektive der Musiker», erläutert Fein.

Als Intendant und Geschäftsführer der Festspiele freut sich Fein über den Anlauf des Kartenvorverkaufs, der deutlich über den Erwartungen liege. Wirtschaftlich stünden die Festspiele gut da: Von dem Gesamtbudget von gut vier Millionen Euro seien mehr als 90 Prozent selbst erwirtschaftet, durch Karteneinnahmen oder eingeworbene Sponsorengelder. Weniger als zehn Prozent kämen von Kommunen, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dem Land.

Birgit Sander

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