Nürnberg - Die Internationale Orgelwoche Nürnberg (ION) startet mit einem Liszt-Konzert in ihr 60. Jubiläumsjahr. Anlässlich des 200. Geburtstag des Komponisten Franz Liszt (1811-1886) stehen beim Auftaktkonzert am 20. Mai unter anderem seine Symphonie für Frauenchor und Orchester nach Dantes «Göttlicher Komödie» auf dem Programm, wie der künstlerische Leiter der ION, Wilfried Hiller, in Nürnberg bekannt gab.
Die Veranstaltung gilt als größtes und ältestes Festival geistlicher Musik in Europa. Die «Internationale Orgelwoche Nürnberg - Musica Sacra» selbst feiert ihr Jubiläum unter dem Motto «Kontraste im Schatten des Kreuzes». Hierzu sollen Abendkonzerte in den großen Stadtkirchen Nürnbergs einen Bogen von Kompositionen der Dürer-Zeit, über romantische Chormusik bis hin zur Kammermusik der 2006 gestorbenen russischen Komponistin Galina Ustwolskaja spannen. Zu den Ausführenden gehören unter anderen der Chor des Bayerischen Rundfunks, der Windsbacher Knabenchor und das Münchner Kammerorchester.
Auch die Orgelmusik selbst kommt bei der Jubiläumsveranstaltung nicht zu kurz: Neben fünf Mittagskonzerten in der Frauenkirche steht am 23. Mai ein Abendkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach, Liszt und Max Reger auf dem Programm. An der Orgel wird Christoph Bossert sitzen, der Leiter der Orgel- und Kirchenmusikabteilung an der Musikhochschule Würzburg.
16 Teilnehmer am Orgel-Wettbewerb
Bossert ist auch der Vorsitzende des seit 1968 alle zwei Jahre stattfindenden Orgel-Interpretationswettbewerbs um den mit 8.000 Euro dotierten Johann-Pachelbel-Preis. In diesem Jahr nehmen 16 Nachwuchsmusiker aus dem In- und Ausland daran teil. Die Gewinner präsentieren sich in einem Konzert am 26. Mai.
Wie schon in den Vorjahren will sich die Orgelwoche wieder mit der Musik anderer Kulturen auseinandersetzen. In diesem Jahr gibt es Konzerte mit Werken aus dem islamischen Raum und traditionelle japanische Musik. Insgesamt stehen vom 20. bis 29. Mai 25 Veranstaltungen auf dem Programm der ION.
Als Neuerung bieten die Veranstalter erstmals Einheitstickets für Schüler und Studenten an: Sie sollen für alle Konzerte und alle Plätze nur zehn Euro bezahlen. «Wir wollen nicht nur musikalische Nachwuchsförderung betreiben, sondern auch etwas dafür tun, dass mehr junge Leute unsere Konzerte besuchen», sagte ION-Geschäftsführer Robert Vogel.